Der Vortrag findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe „A-Z Architekten in Münster“ statt, die der Bund Deutscher Architekten (BDA) Münster-Münsterland 2016 ins Leben rief. Dabei werden bedeutende Architekten vorgestellt, deren Schaffen bis heute das Stadtbild Münsters prägen.
Emil Steffann leitete in den Jahren 1955 und 1956 zusammen mit Fritz Thoma (1901-1977) die Neuordnung des münsterischen Domes. Die damit einhergehende Schließung des Westportals war damals heftig umstritten – für Steffann jedoch konsequent. Nach seinem Verständnis entwertete der Durchbruch das Paradies, den ursprünglichen und heutigen Eingang. In seinen mehr als 40 katholischen Pfarrkirchen und Ordensbauten, die der Architekt seit 1950 von seinem Bonner Atelier aus plante, versuchte er die architektonischen Fragen besonders konsequent zu beantworten – räumlich einfach und liturgisch eindeutig. Seine Kirchenbauten zeichnen sich durch eine elementare Gestalt aus: Kreis, Kreuz und Quadrat sowie Bögen und Pfeiler mit abgestuftem Licht dominieren. Das einfache Bauen resultierte aus einem einfachen Leben, das er lebte und vertrat. Ein früher Aufenthalt in Assisi, dem Geburtsort des Heiligen Franziskus, prägte sein religiöses und architektonisches Denken.
Die Moderation der Veranstaltung am 28. Mai im St.-Paulus-Dom übernimmt Stefan Rethfeld. Der Eintritt ist frei.
Ann-Christin Ladermann