Ausstellung zu Leben und Wirken Karl Leisners in Rees eröffnet

Der Bürgermeister der Stadt Rees, Christoph Gerwers, hat am 22. Februar eine Ausstellung aus Anlass des 100. Geburtstages des Seligen Karl Leisner eröffnet. Mit dieser durch Unterstützung des Bistums Münster entstandenen Ausstellung im Koenraad-Bosmann-Museum in Rees würdigt die niederrheinische Stadt ihren bekannten Sohn.

Am 28. Februar wäre Karl Leisner, der im August 1945, wenige Monate nach der Befreiung aus dem Konzentrationslager Dachau in Planegg starb, 100 Jahre alt geworden. Im Dezember 1944 hatte ihn der mitinhaftierte Bischof Gabriel Piguet im KZ heimlich zum Priester geweiht.

Monika Kaiser-Haas, die Nichte Karl Leisners und Vizepräsidentin des Internationalen Karl-Leisner-Kreises, berichtete in ihrer sehr persönlich gehaltenen Festrede aus dem Leben des Seligen. Insbesondere beschrieb sie die Verbundenheit ihres Onkels mit seiner Heimatstadt und die katholische Sozialisation, die er hier erfahren habe. "Die katholische Jugend lag ihm in seinem Wirken besonders am Herzen", beschrieb sie, "so gründete er später auch eine eigene Jugendgruppe. Clemens August Kardinal von Galen, der Bischof von Münster, ernannte ihn zum Diözesanjungscharführer."

Kaiser-Haas berichtete außerdem, dass vor wenigen Tagen aus Anlass des 100. Geburtstags eine Sonderbriefmarke erschienen sei. Auf dieser Marke trägt er, wie auf vielen anderen Darstellungen, den Pullover, den er im Konzentrationslager geschenkt bekam und den er wohl auch bei seiner Priesterweihe unter seinem Priestergewand trug. Die Nichte des Seligen dankte all denen, die die Ausstellung ermöglicht haben und denen, "die sie hier in Rees nun in neuem Glanz" präsentieren.

Die Wanderausstellung würdigt auf 30 Bild- und Texttafeln das Leben und Werk des Seligen Karl Leisner. Thematisch gegliedert zeigen sie seine Kindheit und Jugend sowie die Studienzeit in Münster und Freiburg. Auch sein Wirken in der katholischen Jugend bis hin zu seiner Verhaftung, Inhaftierung und Verbringung in das Konzentrationslager in Dachau werden ausführlich beschrieben. In der Ausstellung findet man zudem okumente über die Beschlagnahme von Leisners Tagebüchern. Weitere Tafeln handeln von der Priesterweihe. Leisners Seligsprechung am 23. Juni 1986 durch Papst Johannes Paul II. im Berliner Olympiastadion, die Feier des 60. Jahrestages von Priesterweihe und Primiz am 19.12.2004 in der Kirche in Dachau und unterschiedliche Zeugnisse seiner Verehrung sind ebenfalls Gegenstand der sehenswerten Ausstellung.

Das Quartett der Haldern Strings sorgte für einen passenden musikalischen Rahmen zur Ausstellungseröffnung.

Die Ausstellung ist bis zum 3. Mai in Rees zu sehen. Das Museum ist samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr, sonntags außerdem von 11 bis 13 Uhr geöffnet. Sonderführungen für Gruppen sind nach telefonischer Anmeldung unter Tel. 02851 / 51187 möglich.

Text: Bischöfliche Pressestelle
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