Bischof Genn beauftragt 14 Pastoralreferenten und -referentinnen
14 Frauen und Männer hat Bischof Dr. Felix Genn am 27. September in einem festlichen Gottesdienst im St.-Paulus-Dom Münster als neue Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten mit dem Gemeindedienst beauftragt.
Das Leitwort der Gruppe ,2015 – Prophetin/Prophet?‘ verknüpfte der Bischof in seiner Ansprache vor den Familien, Freunden und Vertretern der Herkunfts- sowie der Einsatzgemeinden mit aktuellen Themen, von der Flüchtlingsfrage bis hin zu Verführungen durch das Internet.
"Bin ich eine Prophetin? Bin ich ein Prophet?": So hatten sich die neuen Seelsorger in ihrem Vorbereitungskurs kritisch gefragt. Sie hatten dabei auch gesehen, dass man mit diesem Anspruch anecken und zum Einzelgänger werden kann, wenn man – dem Auftrag gemäß – den Finger in die Wunde legt. Bischof Genn ermutigte die Frauen und Männer, sich der Taufe als Fundament des Widerstands gegen das Böse bewusst zu sein und mit der Kraft des Heiligen Geistes ihren Dienst zu tun. Bezug nehmend auf das Moses-Wort aus der Lesung "Wenn doch das ganze Volk zu Propheten würde", hatten die 14 zu Beginn des Gottesdienstes Weihwasser zu den Gläubigen getragen, um sie an diese Kraftquelle aus der eigenen Taufe zu erinnern.
Die menschliche Grundsehnsucht, gut zu sein, sei kaum durchzuhalten, meinte der Bischof. Er wies auf den daraus resultierenden Ernst des Lebens als Christ hin: "Wie es Jesus im Evangelium sagt: Böse Taten haben einen Ewigkeitswert, denn sie führen zum Gericht". Statt "Reiße das Auge aus, das Dich zum Bösen verführt" würde Christus aber vielleicht heute sagen: "Wenn Dich Dein Server zum Bösen verführt, schalte das Ding ab".
Schon die kleinste gute Tat allerdings bringe vor Gottes Augen immensen Lohn. Das heiße heute zum Beispiel, Flüchtlinge aufzunehmen sowie den Widerständen und zum Teil erschreckenden Parolen gegen diese Menschen mutig entgegenzutreten. "Den Finger in die Wunde legen und anecken" – auch hier werde dies von engagierten Menschen erwartet. Dabei denke er nicht allein an Christen.
"Ich bitte Sie besonders, in Ihren Pfarreien Vernetzungen zu bilden auch mit jenen, die nicht zur engeren Gemeinde gehören", sagte Bischof Genn. Gott traue den neuen Seelsorgerinnen und Seelsorgern zu, dem Guten Raum zu geben, bei sich selbst und bei anderen. "Erlauben aber auch Sie dem Herrn, bei Ihnen anzuecken und den Finger in Ihre Wunden zu legen: Dann wird Ihr Glaubenszeugnis immer kraftvoller werden können", riet der Bischof.
Nach deren Glaubens- und Dienstversprechen überreichte der Diözesanbischof den Frauen und Männern je eine Bibel und sprach ihnen mit Händedruck ein persönliches Wort zu. "Helfen Sie beim Aufbau der Gemeinde des Herrn", verpflichtete er sie.
Der Dank der Beauftragten galt am Ende des Gottesdienstes den Ausbildern und Begleitern auf dem langen Weg zum Berufsstart ebenso wie Bischof Genn, außerdem dem Chor Emmaus aus St. Remigius Borken und allen an der Vorbereitung der Feier Beteiligten. Dann zogen sie mit einem passenden Abschlusslied aus dem Dom aus: "Wir machen uns auf den Weg."
Die beauftragten Pastoralreferenten und –innen, Alter, Heimatgemeinde und Einsatzgemeinde:
Yvonne Ahlers, 46, Nordenham, St. Willehad; Löningen, St. Vitus;
Dr. Michael Altmaier, 34, Trierweiler, St. Dionysius, Warendorf, St. Laurentius;
Florian Aydogan, 36, Münster, St. Ludgeri, Hamm-Bockum-Hövel, Heilig Geist;
Wiebke Buchholz, 48, Bremen, Herz Jesu, Lippetal-Herzfeld, St. Ida;
Matthias Clessienne, 30, Diez, Herz Jesu, Duisburg-Homberg, St. Johannes;
Dorothe Deckers, 44, Borken, St. Remigius, Heiden, St. Georg,
Silvana Döhring, 36, Rama, St. Maria Himmelfahrt (Bistum Sarajevo), Emsdetten, St. Pankratius;
Thomas Fohrmann, 39, Selm, St. Ludger, Delmenhorst, St. Marien;
Anne Grothe, 29, Gronau-Epe, St. Agatha, Gronau-Epe, St. Agatha;
Anna Louisa Helmer, 34, Rheine, St. Mariä Himmelfahrt, Münster-Hiltrup, St. Clemens;
Karin Lücke, 31, Recke, St. Dionysius, Selm, St. Ludger;
Christina Meißner, 35, Witten, St. Vincenz, Duisburg-Rheinhausen, St. Joseph, St. Marien, St. Clara;
Christiane Mussinghoff, 37, Oberhausen, St. Antonius, Coesfeld, St. Lamberti;
Christiane Zirpel, 34, Birkenwerder, St. Theresia, Dülmen, St. Viktor
Text: Bischöfliche Pressestelle
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