Bocholt bekommt ein stationäres Hospiz
In Bocholt entsteht ein stationäres Hospiz. Drei Organisationen gründen eine gemeinnützige Gesellschaft, die den Betrieb übernehmen wird:
die Hospiz-Stiftung Omega Bocholt, die Omega-Regionalgruppe Bocholt-Rhede-Isselburg und die Bocholter Senioreneinrichtung "Guter Hirte", die in Trägerschaft der Bischöflichen Stiftung "Haus Hall" in Gescher ist.
Zurzeit wird ein passendes Grundstück gesucht. Spätestens 2019 soll das Hospiz mit acht Plätzen eröffnet werden, sagte Dr. Thomas Bröcheler, Geschäftsführer des "Guten Hirten", bei einem Pressegespräch am 5. April in Bocholt.
Das Dreierbündnis hat gemeinsame Erfahrungen sowohl in der ambulanten als auch in der stationären Hospizarbeit. Seit 30 Jahren schon betreuen Ehrenamtliche in der Region Bocholt schwer kranke und sterbende Menschen in deren gewohntem Umfeld. Zudem stehen seit 1993 im Haus vom "Guten Hirten" zwei stationäre Plätze zur Verfügung. "Aus heutiger Sicht ist das zu wenig", erläuterte Inge Kunz von der Omega-Regionalgruppe. Eine Erweiterung an der Karolingerstraße in Bocholt sei jedoch nicht möglich, fügte Bröcheler an. So sei die Idee für ein eigenständiges Hospiz gereift. Heinrich Grunden als Vertreter der Hospiz-Stiftung wünscht sich, dass mit diesem Projekt die Hospizarbeit in der Region Bocholt quantitativ und qualitativ noch weiter optimiert werde. Der Bedarf für eine solche Einrichtung sei gegeben.
Auch wenn die Hospizgäste sehr wohl wüssten, dass ihre Lebenserwartung begrenzt sei, herrsche im Haus keine Atmosphäre der stillen Trauer und des Abschiednehmens. Die Lust auf Leben solle auch in das neue Haus einziehen. Acht Plätze garantierten eine individuelle und familiäre Betreuung, versprach Grunden.
Während sich die Hospiz-Stiftung zurzeit um den Kauf eines Grundstückes bemüht, wird sich die Senioreneinrichtung "Guter Hirte" später mit vorhandener Infrastruktur wie Küche, Verwaltung und Technik um den Betrieb des Hospizes kümmern. Das Pflegepersonal werde bei der neuen Gesellschaft angestellt. Die Stelle eines Hospizleiters solle schon bald ausgeschrieben werden.
Bröcheler zeigte sich zuversichtlich, dass die Finanzierung des Hospizes gelinge. Gespräche mit den Kranken- und Pflegekassen habe es bereits gegeben, bestätigte der Geschäftsführer der Stiftung "Haus Hall". Mindestens fünf Prozent der Betriebskosten müssten, wie von allen Hospizen, durch Spenden aufgebracht werden. Grunden und Bröcheler sind optimistisch, dass auch dies funktionieren wird.
Die Trägergesellschaft des geplanten Hauses will sich dem Diözesancaritasverband anschließen. Das Hospiz, betonte Bröcheler, stehe jedoch allen Sterbenden offen, ganz egal, welcher Religion sie angehörten.
Bildunterschrift: In Bocholt entsteht ein stationäres Hospiz. Dafür gründen die Hospiz-Stiftung Omega, die Omega-Regionalgruppe Bocholt-Rhede-Isselburg sowie die Senioreneinrichtung "Guter Hirte" eine gemeinnütze Gesellschaft. Das verkündeten am 5. April Heinrich Grunden (von links), Inge Kunz und Dr. Thomas Bröcheler.
Text: Bischöfliche Pressestelle / 05.04.17
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