EFL-Gruppenangebot für Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch

, Kreisdekanat Warendorf

Hoffnung, Enttäuschung, Kränkung, Verunsicherung: Einzelpersonen oder Paare, die ungewollt kinderlos sind, machen oft über Jahre eine Achterbahn der Gefühle mit, wissen Lisa Frings und Sandra Middendorf. Die Beraterinnen arbeiten bei der Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL) im Bistum Münster und möchten Menschen in dieser Situation helfen: Als psychosoziale Kinderwunschberaterinnen (BKiD) haben sie in den EFL-Beratungsstellen in Ahlen, Beckum, Oelde und Warendorf mit Menschen zu tun, die ungewollt kinderlos sind. Ab Montag, 7. Oktober, bieten sie ein dreiteiliges Gruppenseminar für betroffene Frauen an, in dem diese durch den Austausch mit anderen sowie mit den Kinderwunschberaterinnen Orientierung, Begleitung und gegenseitige Stärkung finden können.

Lisa Frings (links) und Sandra Middendorf von der Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Bistum Münster beraten Paare und Einzelpersonen im Kreis Warendorf, die ungewollt kinderlos sind.

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Bereits im vergangenen Jahr haben die beiden Kinderwunschberaterinnen das Seminar erfolgreich angeboten: „Wir stellen fest, dass das Thema immer noch sehr stark tabuisiert ist und viele Frauen nicht mal im engeren Umfeld über ihren unerfüllten Kinderwunsch sprechen“, erklärt Sandra Middendorf. Der Austausch in der Gruppe sei deshalb wichtig und bereichernd: „Die Frauen können ihre Erfahrungen in der Reproduktionsmedizin teilen und über Belastungen der medizinischen Therapie und auch in der Partnerschaft sprechen“, sagt Lisa Frings. Themen, die im Seminar einen Platz finden, können der Umgang mit Diagnosen, mit den Auswirkungen auf das Körpergefühl, mit Veränderungen in der Partnerschaft und den Folgen für die Sexualität sowie die Achterbahn der Gefühle während der reproduktionsmedizinischen Behandlung sein.

Rund zehn Prozent aller Paare sind statistisch gesehen zumindest zeitweise von ungewollter Kinderlosigkeit betroffen, verdeutlicht Sandra Middendorf – Tendenz steigend. In dieser Situation bräuchten die Betroffenen oftmals eine spezifische professionelle, fachlich und psychologisch geschulte Beratung: „Manche Paare suchen neutrale Informationen, weil sie sich im Rahmen der Reproduktionsmedizin teilweise nicht ausreichend beraten fühlen.“ Für andere wiederum gehe es darum, als Paar gut im Gespräch zu bleiben und Krisen gemeinsam zu bewältigen. Hinzu komme: Wenn im kommenden Jahr die Landesförderung für die Kinderwunschbehandlung wegfalle, müssten die Paare 50 Prozent der anfallenden Kosten selbst tragen. „Damit steigt natürlich für jede Frau der persönliche ‚Erfolgsdruck‘ und für Paare die finanzielle Belastung“, sagt Lisa Frings. 

Das Gruppenseminar findet an den Montagen 7. Oktober, 28. Oktober und 18. November, jeweils von 18 bis 20 Uhr in der Familienbildungsstätte in Ahlen statt. Lisa Frings und Sandra Middendorf ermutigen Betroffene zur Teilnahme an dem Gruppenangebot: „Wir sind nicht allein mit unseren Fragen und Ängsten – diese Erkenntnis steht im Zentrum des Gruppenseminars. Die Frauen können von der Erfahrung anderer profitieren und ihr Wissen miteinander teilen.“ 

Zur Vereinbarung eines Vorgesprächs wird um eine Anmeldung in der EFL-Beratungsstelle in Ahlen unter Telefon 02382 1004 gebeten. 

Ann-Christin Ladermann