Deutscher Chorverband „Pueri Cantores“ wählt Präsidium in Münster

, Bistum Münster, Kreisdekanat Warendorf

Nachdem sich die 1600 jungen Sängerinnen und Sänger, die im Rahmen des Jugendchorfestivals des deutschen Chorverbandes „Pueri Cantores“ in Münster waren, auf den Heimweg gemacht hatten, kamen die Mitglieder des Verbandes zu ihrer jährlichen Versammlung zusammen – diesmal im münsterischen Priesterseminar Borromaeum. Dabei wählten sie turnusgemäß ein neues Präsidium, an dessen Spitze die Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker die Erfurterin Elisabeth Lehmann-Dronke stellten. Die Mitbegründerin des Regionalverbands „Pueri Cantores Ost“, der die (Erz-)Bistümer Berlin, Dresden-Meißen, Erfurt, Görlitz und Magdeburg umfasst, löst damit die bisherige Präsidentin Judith Kunz, Domchordirektorin in Limburg, ab. Zu ihren Vizepräsidenten wurden Matthias Balzer (ehm. Kirchenmusikreferent und Leiter der bischöflichen Kirchenmusikschule im Bistum Trier) und Harald Martini (Leiter der Essener Domsingknaben und der Domsingschule) gewählt. Geistlicher Beirat bleibt Dr. Marius Linnenborn, Leiter des Deutschen Liturgischen Instituts.

Die Mitglieder des neuen Präsidiums des deutschen Chorverbandes „Pueri Cantores“: (von links) Dr. Marius Linnenborn, Andreas Müller, Elisabeth Lehmann-Dronke, Gregor Knop, Harald Martini, Florian Brachtendorf, Melanie Jäger-Waldau und Patrick Cellnik.

© Marius Jacoby

„Pueri Cantores“ ist die seit 1951 bestehende Vereinigung kirchlicher Knaben-, Mädchen-, Kinder- und Jugendchöre. In Deutschland gehören dazu derzeit 487 Chöre mit mehr als 19.800 Sängerinnen und Sängern. In das neunköpfige Präsidium wurde neben Elisabeth Lehmann-Dronke auch der Vorsitzende des Diözesanverbandes Münster, Andreas Müller, gewählt. Der 51-Jährige ist seit Mai Kirchenmusiker in der Pfarrei St. Martinus und Ludgerus in Sendenhorst und möchte sich weiter für eine breit aufgestellte Arbeit des Verbandes an der Basis engagieren. „Pueri Cantores ist für mich zeitgemäße und zukunftsfähige Jugendarbeit in unserer Kirche“, sagt Müller. Ebenfalls neu ins Präsidium gewählt wurden Florian Brachtendorf (Bezirkskantor am Rheingauer Dom in Geisenheim, Bistum Limburg), Patrick Cellnik (Domkantor in Paderborn, Erzbistum Paderborn), Melanie Jäger-Waldau (Münsterkantorin am Überlinger Münster, Erzbistum Freiburg) und Gregor Knop (Regionalkantor in Bensheim, Bistum Mainz). 

Der neuen Präsidentin liegt besonders die Entwicklung der bewährten Chorfeste unter sich wandelnden Rahmenbedingungen am Herzen: „Nach dem Jugendchorfest in Münster wünsche ich mir, dass Pueri Cantores wie eine Himmelsleiter weitergeht, auf der Kinder und Jugendliche durch die Kirchenmusik im Glauben wachsen können. Über das gemeinsame Singen qualifizierter Musik kann bei jungen Menschen die Haltung der Offenheit für den Anderen, für Neues und Bewährtes, Fremdes und Bekanntes gefördert werden“, erklärt Elisabeth Lehmann-Dronke. 

Andreas Müller, Vorsitzender des Diözesanverbandes Münster und Kirchenmusiker in Sendenhorst, wurde neu in das Präsidium des deutschen Chorverbandes „Pueri Cantores“ gewählt. (hier beim zurückliegenden Jugendchorfestival „Pueri Cantores“ in Münster am 17. September 2023).

© Bistum Münster

Die Mitglieder des Verbandes beschlossen außerdem eine Satzungsänderung, nach der alle Chorgattungen im Präsidium repräsentiert sein sollen, die Besetzung paritätisch erfolgen soll und mindestens ein Platz in dem Gremium von einer Person besetzt werden soll, die vor weniger als fünf Jahren ihre Ausbildung beendet hat. 

Letzteres erfüllt Patrick Cellnik: Der 30-Jährige ist seit 2021 Domkantor in Paderborn und leitet die Mädchenkantorei am Paderborner Dom. Ab dem Wintersemester 2023/24 unterrichtet er im Rahmen zweier Lehraufträge Chorleitung und Kinderchorleitung an der HfM Detmold. „Singende Kinder sind unsere Zukunft“, betont Cellnik. „Ich möchte mich im Verband dafür engagieren, dass dies immer wieder klar wird und wir auch in Zukunft den Kindern Räume schenken können, in denen sie ihre Stimme und (Kirchen-)Musik entdecken können.“

Im deutschen Chorverband „Pueri Cantores“ ist die gesamte Bandbreite kirchlicher Kinder- und Jugendchöre vertreten – vom kleinen Gemeindechor bis zu den großen Domchören. Schwerpunkte der Verbandsarbeit sind die Organisation von Chortreffen auf nationaler und diözesaner Ebene und eine verbesserte Vernetzung der Chöre sowie der Chorleiterinnen und Chorleiter untereinander. Der Bundesverband bietet zudem Fortbildungen an, unterstützt den Choraustausch national wie international und arbeitet mit anderen Institutionen aus den Bereichen Musik, Bildung und Kirche daran, die Interessen sowohl von Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusikern als auch Sängerinnen und Sängern zu vertreten und an Politik und Gesellschaft heranzutragen. 

Ann-Christin Ladermann