Internationaler Gottesdienst zum Weltfriedenstag in Münster
Einen internationalen Gottesdienst aus Anlass des Weltfriedenstages hat Münsters Bischof Dr. Felix Genn am 16. April mit Soldatinnen und Soldaten aus 13 Nationen in der Überwasserkirche in Münster gefeiert.
Mehrere hundert in Grau, Blau-, Oliv- und Beigetönen Uniformierte sowie zivil oder in Tarnfarben gekleidete Militärangehörige füllten die Bänke während der festlichen Heiligen Messe, die eine Bläsergruppe des Luftwaffenmusikkorps Münster musikalisch mitgestaltete. Das Evangelium war deutsch- und englischsprachig vorgetragen worden, die Fürbitten sogar in sieben Sprachen.
In seiner Predigt ging Bischof Genn auf die Bedeutung von drei Worten ein, die es seiner Ansicht nach "in sich haben" und die "schwer wiegen" könnten. Als erstes äußerte er sich zu dem Motto "Communitate valemus", das vom Deutsch-Niederländischen Corps im Verbandsabzeichen getragen wird. "In Gemeinschaft sind wir wertvoll“, übersetzte Genn dieses Leitwort, das nicht nur das Motto des Korps, sondern der gesamten NATO bei der Verteidigung des Friedens sein könne. In der Auseinandersetzung mit Russland während der Ukrainekrise sei spürbar geworden, wie wichtig es sei, zusammen zu stehen. Diese Haltung habe auch ihre Bedeutung im Umgang mit dem sogenannten ‚Islamischen Staat‘ (IS), gegenüber dem gemeinsam zu verdeutlichen sei: "Religion und Gewalt passen nicht zusammen".
Als zweites Wort wandte der Bischof sich dem Bibelwort vom Tage "Man muss Gott mehr gehorchen als dem Menschen" zu. In dem Kontext erklärte der Bischof: "Auch wer Dienst an der Waffe tut, ist aufgerufen, den Gegner nicht in erster Linie als Feind, sondern als Schwester und Bruder zu sehen". Trotz aller Schärfe in einer Auseinandersetzung dürfe das Gespräch niemals abreißen, forderte Genn. Die Untaten der Kämpfer des sogenannten ‚Islamischen Staats‘ dürfe man keinesfalls auf alle Menschen muslimischen Glaubens übertragen, verlangte der Bischof.
Aus dem Tagesevangelium entnahm Bischof Genn das dritte Wort: ‚Wer an Jesus glaubt, hat das ewige Leben‘. Diese Versprechen gebe eine Perspektive für die eigene Existenz. Der Bischof empfahl der versammelten Gottesdienstgemeinde, sich von dieser Dimension berühren zu lassen: "Verkosten Sie das Wort".
Eingangs hatte der leitende Militärdekan Monsignore Rainer Schnettker aus Köln die Gottesdienstgemeinde begrüßt: Die Situation vieler Menschen weltweit sei derzeit nicht gerade friedlich, vielerorts herrsche Verfolgung, Leid und Krieg. Vor diesen Hintergründen sei es "um so besser, für den Frieden zu beten".
Viele der teilnehmenden Militärangehörigen kamen vom Deutsch-Niederländischen Korps in Münster, von der Heeresunteroffiziersschule und dem Sanitätszentrum in Handorf oder von der Rettungsleitstelle der Luftwaffe in der Manfred-von-Richthofen-Kaserne. Etliche waren aber auch von anderen Truppenstandorten aus dem ganzen Münsterland angereist. Nach der Messfeier waren Soldaten und Geistliche noch zu einer Begegnung in der Aula der Katholischen Studierenden- und Hochschulgemeinde zusammen gekommen.
Text: Bischöfliche Pressestelle
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