"Kirche im Mentoring" stärkt Iris Sielker in ihrer Leitungsfunktion

, Kreisdekanat Warendorf

Für Iris Sielker kam die Zusage vor vier Jahren zum richtigen Zeitpunkt: Im Februar erfuhr die Telgterin, dass sie am bundesweiten Programm „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“ teilnehmen darf. Noch nicht ahnend, dass sie nur wenige Monate später tatsächlich eine Führungsposition übernehmen sollte. 2016 übernahm die 34-Jährige das Referat „Organisation und Steuerungsunterstützung“ in der Abteilung „Kirchengemeinden“ im Bischöflichen Generalvikariat. Das einjährige Mentoring-Programm, das sie zufälligerweise parallel zur neuen Aufgabe absolvierte, hat der Sachbearbeiterin Sicherheit gegeben und sie für die neue berufliche Funktion gestärkt.

Mit ihrer Mentorin Prof. Dr. Reinhild Ahlers von der Hauptabteilung Zentrale Aufgaben (links) konnte Iris Sielker während des Mentoring-Programms über Fragen, Ziele, Strategien und nächste Schritte sprechen.

© Bistum Münster

„Das Jahr hat mir neue Perspektiven auf viele Fragen rund um Führung ermöglicht“, blickt Iris Sielker, die sich derzeit in Elternzeit befindet, zurück. Sie gehörte zur ersten Runde des Programms. Seitdem führt der Hildegardis-Verein in Kooperation mit der Deutschen Bischofskonferenz die Fortbildung für die (Erz-)Bistümer jährlich durch. Ab November sind Anmeldungen für die nächste Gruppe des Mentoring-Programms möglich. Es soll Frauen ermutigen, eine Führungsposition innerhalb der katholischen Kirche zu übernehmen. Es zielt zudem auf eine nachhaltige Personalentwicklung ab und wirbt für das Arbeitsfeld Kirche.

Für Iris Sielker war der Aufstieg gleich mit einer doppelten Herausforderung verbunden: Auf sie warteten nicht nur neue Aufgaben, sie wechselte auch noch innerhalb der eigenen Abteilung – wurde so von der Kollegin zur Vorgesetzten. Das Thema Rollenverständnis zog sich deshalb wie ein roter Faden durch das Mentoring-Programm. „Mir war es wichtig, auch für die Kolleginnen und Kollegen in meinem Referat immer noch selbst eine Kollegin zu bleiben“, beschreibt Iris Sielker ihre Gedanken, die sie damals umtrieben. Bei den drei zentralen Treffen während des Jahres, aber auch im direkten Austausch mit den anderen Mentees in Deutschland gab es Raum dafür.

Wie die 19 anderen weiblichen Nachwuchskräfte in ihrem Mentoring-Jahrgang hatte auch Iris Sielker die Möglichkeit, sich in einem „Tandem“ von einer berufserfahrenen Mentorin beraten zu lassen. Mit der Kirchenrechtlerin Prof. Dr. Reinhild Ahlers von der Hauptabteilung Zentrale Aufgaben sprach sie über Fragen, Ziele, Strategien und nächste Schritte. „Zu wissen, dass da jemand ist, den ich immer fragen kann, hat mir Rückhalt gegeben“, sagt Iris Sielker. Die Seminare, Beratungsgespräche und Impulse, schließlich auch ihr Abschlussprojekt, bei dem sie den Aufbau ihres eigenen neuen Referats reflektierte, haben die 34-Jährige in ihren Zielen bestärkt. Gleichzeitig konnte sie sich mit anderen Frauen, die Führungspositionen innerhalb der katholischen Kirche inne haben, vernetzen. „Von diesem Austausch profitiere ich noch immer“, betont Iris Sielker.

Mit ihren sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bildete sie bis zu ihrer Elternzeit im Referat „Organisation und Steuerungsunterstützung“ die Schnittstelle zwischen dem Bischöflichen Generalvikariat und den Zentralrendanturen. Ihr Kollege Thomas Ruhe hat nun von ihr die Leitung übernommen. Das Team kümmert sich unter anderem mit Blick auf die Kirchengemeinden um die Geschäftsführung der Gremienarbeit und die Qualitätsüberprüfung, außerdem koordiniert es Schulungsveranstaltungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zentralrendanturen. Das Mentoring-Programm hat Iris Sielker auf ihrem beruflichen Weg weitergebracht: „Es hat mir die Möglichkeit gegeben, mich persönlich weiterzuentwickeln, neue Kontakte zu knüpfen – und ganz nebenbei hat es uns als Gruppe sehr viel Spaß gemacht.“

Seit 2016 haben insgesamt acht Mitarbeiterinnen aus dem BGV das Programm absolviert. Im Juni 2021 startet ein neuer Fortbildungsjahrgang, an dem zwei Frauen aus dem Generalvikariat teilnehmen können. Informationen dazu gibt es auf www.kirche-im-mentoring.de im Internet.

Ann-Christin Ladermann