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Kundgebung zum zweiten Jahrestag des Ukrainekriegs

, Bistum Münster, Stadtdekanat Münster

„Hier in Deutschland sind die Menschen müde von dem Thema, aber vor Ort in der Ukraine ist die Lage noch so, wie sie vor zwei Jahren war: Es sterben jeden Tag Menschen, und es wird nicht einfacher“: So eindringlich wirbt Mariya Sharko, kommissarische Leiterin der Fachstelle Weltkirche des Bistums Münster, um Beteiligung an einer Solidaritätsveranstaltung für die Ukraine, die am Samstag, 24. Februar, ab 11.30 Uhr in Münster stattfindet. Anlass ist der zweite Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine.

 

Weihbischof Stefan Zekorn und Mariya Sharko gehören zu den Veranstaltern.

© Bischöfliche Pressestelle / Ann-Christin Ladermann

Sharko, die selbst aus der Ukraine stammt, weiß durch ihre persönlichen Kontakte, wie buchstäblich überlebenswichtig Solidarität für die Menschen in ihrem Heimatland ist. Die Veranstalter setzten sich deshalb dafür ein, „dass das Thema präsent bleibt, dass die Ereignisse nicht aus dem Blick geraten.“ Die Menschen seien nach zwei Jahren Krieg „müde, traurig und ratlos“. Sie hätten nicht mit einer solch langen Kriegsdauer gerechnet. „Gleichzeitig versuchen sie, ihre Zukunft trotz des Krieges und mit dem Krieg zu planen“, sagt Mariya Sharko, „sie bauen Häuser wieder auf, renovieren Schulen so gut wie möglich und gehen arbeiten.“

Dabei gebe es viel Frustration. Viele Menschen seien außerdem traumatisiert, Soldaten durch Kriegserlebnisse, Hinterbliebene durch den Verlust ihrer Lieben. Deshalb engagierten sich auch viele Partner der Fachstelle Weltkirche für Projekte zur Traumabewältigung. Dabei unterstütze das Bistum Münster sie finanziell.

„Die Menschen dort hoffen einfach auf Frieden, dass die Soldaten zurückkommen und die Ukraine wieder hergestellt wird, wie sie war,“ sagt Sharko, „sie sind trotz allem fest entschlossen, dass der Kampf bis dahin weitergehen muss.“ Viele ihrer Landsleute wünschten sich, dass die russische Bevölkerung, unter anderem vielleicht auch aktuell motiviert durch den Tod des Regimekritikers Alexei Nawalny, sich endlich gegen Präsident Wladimir Putin und seinen Angriffskrieg wendet.

Die Solidaritätskundgebung in Münster beginnt unter dem Motto „#lightwillwinoverdarkness“ (zu deutsch „Das Licht wird gegen die Dunkelheit gewinnen) am Samstag, 24. Februar, um 11.30 Uhr an den Aaseekugeln. Von da aus führt der Solidaritätsmarsch über Aegidistraße und Domplatz zum historischen Rathaus. Dort findet die Kundgebung statt.

Andriy Vytivskyi, Pfarrer der ukrainisch-katholischen Gemeinde in Münster, wird ein Gebet leiten. Zu den weiteren Rednern zählen Weihbischof Dr. Stefan Zekorn, im Bistum Münster bischöflicher Beauftragter für die Weltkirche, und die stellvertretende Bürgermeisterin Maria Winkel. Veranstalter sind neben der Fachstelle Weltkirche die ukrainisch-griechisch-katholische Gemeinde, der Verein UAre e.V aus Greven und der Verein Ukrainische Sprache und Kultur in Münster e.V.

Anke Lucht

Fotos: Bischöfliche Pressestelle / Ann-Christin Ladermann