Die katholische Kirchengemeinde plant zwei ihrer vier Kirchgebäude sowie ein Pfarrheim kurz- bis mittelfristig aufzugeben. Das betrifft die St.-Ludger-Kirche mit integrierten Gemeinschaftsflächen ebenso wie die stark sanierungsbedürftige Kirche St. Norbert. Vorgesehen ist allerdings, in das 2007 errichtete Pfarrheim in St. Norbert in Nordlünen zu investieren, um einen modernen Ort für das pastorale Leben der Zukunft zu schaffen, an dem auch Gottesdienste gefeiert werden können.
Für die beiden Kirchenstandorte sucht die Pfarrei Investoren, die im besten Fall mit diesen Immobilien soziale Projekte verwirklichen. In St. Gottfried werden die Kirche und das Pfarrheims solange bestehen bleiben, wie es finanziell möglich und vernünftig ist. Die Citykirche St. Marien hat Bestandsschutz, das benachbarte Pfarrheim soll aufgegeben werden.
Über diese Entwicklungsschritte in den kommenden Jahren informierte die Pfarrei die 120 Gemeindemitglieder auf einer Versammlung am Dienstagabend, 5. Dezember, im Pfarrheim St. Norbert. Schon seit längerem beschäftigen sich die Mitglieder des Kirchenvorstandes mit notwendigen Veränderungen in der Pfarrei. Sie haben verschiedene Möglichkeiten geprüft und diskutiert. Auch der Pfarreirat wurde in den Prozess eingebunden.
„Wir haben es uns nicht einfach gemacht, aber es kann nicht mehr so weitergehen wie bisher“, sagte Ulrich Fischer, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes, sichtlich bewegt. Mit Unterstützung des Bistums Münster haben die Engagierten für die Pfarrei St. Marien ein zukunftsfähiges Immobilienkonzept erstellt, das nicht nur die Finanzen, sondern auch die Pastoral im Blick hält.
„Wir möchten an den Orten weiter präsent sein, wo das pastorale Leben stattfindet. Das ist beispielsweise in St. Gottfried“, erklärte Dr. Matthias Laarmann, Vorsitzender des Pfarreirats. Dort gibt es eine starke Kinder- und Jugendarbeit, zahlreiche Verbände sowie Kindergärten und Grundschulen in der Nähe. „Es bleiben drei von vier Kirchorten weiter bestehen“, betonte Pfarrdechant Jürgen Schäfer und fügte hinzu: „Wir brauchen Orte, um das Evangelium zu verkünden und Gemeinschaft zu leben.“