Ausstellung im StiftsMuseum eröffnet

, Bistum Münster, Kreisdekanat Wesel

Eine kleine, aber feine Sonderausstellung ist es. Unter dem Titel „Von Rom nach Xanten. Der Künstler Wilhelm Achtermann und das weiße Gold“zeigt das StiftsMuseum in Xanten vom 2. April bis zum 25. September Werke des westfälischen Bildhauers. Achtermanns bildhauerische Qualität spiegele sich dabei in den ausdrucksvollen Gesichtern der Figuren: „Achtermann hat es verstanden, tiefe Gefühle der Menschen in kostbarem Carrara-Marmor zu verewigen“, beschrieb die Interimsleiterin des Museums, Claudia Kienzle, die Leihgaben aus dem St.-Paulus-Dom in Münster bei der Ausstellungseröffnung am 1. April.

Sonderausstellung im StiftsMuseum Xanten

Vom 2. April bis zum 25. September sind im Xantener StiftsMuseum Werke des westfälischen Bildhauers Wilhelm Achtermann zu sehen.

© Bistum Münster

Achtermanns Leben im 19. Jahrhundert gleiche ein wenig der amerikanischen Legende „Vom Tellerwäscher zum Millionär“, berichtete Kienzle aus dem Leben des Künstlers. Aus einfachen Verhältnissen stammend, wurde Achtermann zum gefeierten Bildhauer Roms, den der Papst in seinem Atelier besuchte. „Leider sind viele seiner Originalwerke nicht erhalten.“ Umso glücklicher zeigt sich das Team um die Museumsleitung, dass wesentliche Fragmente seiner beiden monumentalen Hauptwerke aus dem münsterischen Dom in Xanten ausgestellt werden können. „Beide Werke, die Pietá und die Kreuzabnahme, haben einen starken Bezug zur Passionszeit und passen damit gut in den gewählten Ausstellungszeitraum“, betonte Kienzle. Das Thema Leid, das in Achtermanns Arbeiten zum Ausdruck komme, habe beim Blick auf den Krieg in der Ukraine einen ungeplant traurigen Realitätsbezug, erklärte die Interims-Museumsleiterin am Ende ihrer Rede.

Auch Propst Stefan Notz freute sich über die Eröffnung der besonderen Ausstellung – und dankte dafür vor allem den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Museums: „Die Pandemie hat es dem Kulturbetrieb in den vergangenen beiden Jahren nicht leicht gemacht. Aber weder Schließungszeiten noch Quarantänephasen haben Ihren Einsatz unterbrechen können. Ihre Kompetenz und Ihre Motivation haben keine Pause gemacht.“

Wer das StiftsMuseum besuche, begegne nicht nur der christlichen Geschichte Xantens und des Niederrheins, sondern treffe auch auf Fragen der Gegenwart. Die Förderung des Museums als Ort der Begegnung und des Gesprächs sieht Notz als wichtige Aufgabe: „Zur Erschließung des christlichen Erbes in einer sich verändernden Lebens- und Glaubenswelt kann und will unser Haus seinen spezifischen Beitrag leisten.“ Museum und Dom gehörten zusammen und würden im neuen Audio-Guide einem breiten Publikum nahegebracht. Gemeinsam strebe man die stärkere Orientierung an den Besucherinnen und Besuchern an. Das erfordert in mancher Hinsicht eine Neuausrichtung der Museumskonzeption. „Die Ansprüche an die Museumsarbeit wandeln sich. Die Propsteigemeinde Xanten will als Trägerin des Stiftsmuseums den Veränderungen gerecht werden“, sagte Notz. Er lobte zudem die Kommunikation, die in den vergangenen zwei Jahren erheblich intensiviert worden sei: „Frau Kienzle und allen Beteiligten danke ich – sei es für das Haus im Ganzen und insbesondere für die neue Wechselausstellung.“

Seit 2020 gebe es eine konsequentere Zusammenarbeit zwischen dem Bischöflichen Generalvikariat, der Propsteigemeinde und dem StiftsMuseum, erläuterte der Propst. Ein eigens gegründete wissenschaftlicher Beirat mit anerkannten Kunsthistorikern und Historikern wie Prof. Dr. Norbert Köster, Dr. Barbara Rommé, Prof. Christoph Stiegemann , Prof. Barbara Höhl. Pater Philipp Reichling und Dr. Maria Baumann sowie einer externen Beratung durch den Kunsthistoriker Dr. Thomas Fusenig habe mit dem Museumsteam die Stärken und Schwächen des Hauses herausgearbeitet und Prioritäten für eine Neuaufstellung in den Blick genommen.

Die Sonderausstellung ist vom 2. April bis zum 25. September im StiftsMuseum, Kapitel 21, 46509 Xanten, zu sehen. Weitere Informationen gibt es unter www.stiftsmuseum-xanten.de. Geöffnet ist die Ausstellung dienstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr sowie sonn- und feiertags von 11 bis 18 Uhr.

Gudrun Niewöhner