„Unser Team steht insbesondere per Telefon zur Verfügung“, sagt Nicole Wiethoff. Und sie hat bereits erfahren: „Viele Klienten reagieren sehr dankbar auf das Angebot der telefonischen Beratung.“ Zurückgegangen seien aktuell jedoch die Anfragen von Menschen, die bisher noch keinen Kontakt zur EFL hatten. „Es kann aber durchaus sein, dass sich das bald ändert“, vermutet Nicole Wiethoff. Noch sei die Situation, viel zuhause sein zu müssen, neu und ungewohnt. Je länger die Zeit der Kontaktverbote andauere, desto mehr Konfliktpotenzial könne entstehen. Auch dann steht die EFL bereit, um Menschen mit Ängsten, Sorgen oder auch familiären Konflikten zu unterstützen.
Wilfried Kohler ergänzt: „Vertiefte Erstberatungen am Telefon sind auch für uns eine neue Vorgehensweise“. Es sei eine Herausforderung, Menschen zu beraten ohne direkt auf deren Reaktionen wie Mimik und Gestik eingehen zu können. Aber in Krisenlagen sei unkompliziertes und unkonventionelles Vorgehen und Helfen der richtige Weg. „Schließlich sind die Beraterinnen und Berater flexibel und können sich fachlich kompetent auf die neue Situation ein-stellen“, sagt Kohler.
Während Gesprächstermine in Wesel und Dinslaken zu den üblichen Öffnungszeiten telefonisch vereinbart werden können, gibt es für Moers, Xanten und Duisburg-Rheinhausen zusätzlich noch zwei offene Sprechstunden. Mittwochs von 10 bis 16 Uhr und donnerstags von 12 bis 18 Uhr ist unter der Telefonnummer 02841 23730 eine erste Beratung möglich, gegebenenfalls werden dann weitere Termine vereinbart.
Für die Zeit der Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen rät Nicole Wiethoff, sich für jeden Tag etwas vorzunehmen und für sich selbst, aber – soweit vorhanden – auch für Kinder klare Strukturen zu schaffen. „Es ist wichtig zu wissen, wie ein Tag ablaufen soll“, betont die Beraterin. Einplanen solle man wenn möglich Sport oder Spaziergänge an der frischen Luft. Für Familien sei es zudem gut, wenn sich jeder Frei- oder Rückzugsräume schaffen könne, die von allen respektiert werden. Und ab und an gelte es, auch mal „Fünfe gerade sein zu lassen“, etwa bei der Fernsehzeit oder den Vorlesestunden. „Natürlich soll das Kind nicht den ganzen Tag vor den Fernseher gesetzt werden, aber wenn es dann mal an einem Tag eine halbe Stunde länger schauen darf und damit allen geholfen ist, dann spricht wohl nichts dagegen. Wir alle sind in einer herausfordernden neuen Situation, darauf müssen wir uns alle einstellen“, rät Nicole Wiethoff.
Das Angebot der EFL ist allen Menschen zugänglich, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Konfession und ist kostenfrei, abgesehen von möglichen Telefongebühren. Neben den Sprechstunden am Telefon sind zudem Online-Beratungen möglich. Die nächsten offenen Sprechstunden sind über die Seite www.ehefamilieleben.de unter den jeweiligen Beratungsstellen ebenso zu finden wie die Telefonnummern der Sekretariate zu den auf der Webseite vermerkten Öffnungszeiten. Menschen, die sich an die Online-Beratung wenden, erhalten an Werktagen in der Regel innerhalb von 48 Stunden eine erste Antwort.
Christian Breuer