
Für einen Großteil der 22 Kinder ist es der einzige Urlaub in den Sommerferien.
© Max WeißDas Besondere: Die Pfarrcaritas der Kirchengemeinde übernimmt einen Großteil der Kosten, weiter gesenkt wird der verbleibende Betrag durch großzügige Sachspenden von Einzelpersonen und Unternehmen sowie das große Engagement von Haupt- und Ehrenamtlichen. „Das Team hat in den Gottesdiensten und an verschiedenen Stellen das Projekt vorgestellt und konkrete Dinge genannt, die benötigt werden“, berichtet Weiß. Mit Erfolg: Die meisten der genannten Gegenstände wurden zu vereinbarten Terminen abgegeben und gespendet.
Dass das Ziel der am 6. Juli gestarteten Ferienfreizeit nicht in Dänemark, Italien oder auf Ameland liegt, sondern im gut 20 Kilometer entfernten Nottuln, hat die Vorfreude der Kinder in den vergangenen Tagen nicht geschmälert, hat Nele Walter, Sozialarbeiterin in der Pfarrei St. Marien und St. Josef, Ideengeberin und Mitorganisatorin der Freizeit, in Gesprächen mitbekommen: „Den Kindern ist es meistens gar nicht so wichtig, wo sie hinfahren. Hauptsache sie haben eine schöne Zeit außerhalb der gewohnten Räume und das wollen wir ihnen mit diesem Angebot ermöglichen.“
Die Alte Landschule Nottuln, ein Selbstversorgerhaus mitten in den Baumbergen, gehört der Kirchengemeinde St. Marien und St. Josef, und wird vom Förderverein „Nottulnhelden“ gefördert. „Sie haben uns sehr bei den Planungen für die Ferienfreizeit unterstützt“, berichtet Nele Walter. Das Programm der Woche gleicht dem anderer Ferienfreizeiten: Sport- und Bastelangebote, Chaosspiel, Ausflüge ins Schwimmbad und auf den Longinus-Turm sowie erfahrungspädagogische Spiele sind geplant. „Die Kinder fassen schnell Vertrauen zu den Betreuerinnen und Betreuern und genießen die feste Tagesstruktur“, stellt die Sozialarbeiterin nach den ersten Tagen fest.
Für Max Weiß spiegelt sich in dem besonderen Angebot einer der Grundvollzüge der Kirche: „Das ist eine Form von Diakonie oder auch Caritas. Gerade in Vierteln wie Coerde und Kinderhaus ist es entscheidend, dies als Form eines Gottes-Dienstes zu sehen, als eine Chance, als Kirche präsent zu sein“, betont der Pastoralreferent. Um den Menschen etwas von der Frohen Botschaft mitzugeben, brauche es manchmal nur wenig.
Ann-Christin Ladermann