230.000 Euro für Seniorenheim in Indien

, Kreisdekanat Borken

Es war ein Freudentag: für Pfarrer Joseph Madanu und das ganze Dorf. Seit 2020 hat der ehemalige Pastor der Bocholter Pfarrei St. Georg Spenden für ein Seniorenheim in seiner Heimat Indien gesammelt. Mit großer Unterstützung der Bocholter. 230.000 Euro sind so zusammengekommen. Jetzt konnte das Haus übergeben werden. In einer Feierstunde hat der Bischof von Nalgonda die Segnung der Einrichtung vorgenommen. Natürlich im Beisein von Pfarrer Joseph.

Seniorenheim Indien

Johannes Buß (2. von links) und Pfarrer Joseph Madanu, der sechs Jahre als Seelsorger in der Bocholter Pfarrei St. Georg war, freuten sich über die Segnung des Seniorenheims, zu der auch der Bischof von Nalgonda gekommen war. Die beiden Ordensschwestern übernehmen die Leitung der Einrichtung.

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Viele Priester, Ordensschwestern, die Dorfbewohner und natürlich auch die Familie von Pfarrer Joseph waren gekommen. Außerdem durften der Architekt, der Bauunternehmer und die Handwerker, die die Arbeiten ausgeführt hatten, nicht fehlen. Alle freuten sich, dass jetzt das Heim auf dem Land künftig armen und alten Menschen ein Zuhause geben wird.

Pfarrer Joseph betonte in seiner Festansprache, dass es seit seiner Kindheit immer sein Wunsch gewesen sei, bedürftigen älteren Menschen zu helfen. Die Pfarrei St. Georg in Bocholt habe das Projekt immer unterstützt. Dafür sei er den Bocholtern sehr dankbar.

In den vergangenen Tagen standen die abschließenden Arbeiten an. In Kooperation mit den Ordensschwestern, die das Haus zukünftig übernehmen werden, wurde eine Stiftung nach indischem Recht gegründet. Ein Hausmeisterehepaar wird in den nächsten Tagen auf dem Gelände des Seniorenheimes in eine Wohnung einziehen. Drei Schwestern übernehmen die Leitung und die Pflege der Bewohnerinnen und Bewohner. Gemeinsam mit ihnen wurden Betten, Schränke etc. ausgesucht und bestellt. Küchengeräte und Einrichtung wurden abgestimmt. Die Zimmer werden nach und nach eingerichtet. Dann können die Bewohnerinnen und Bewohner einziehen. „Wir gehen davon aus, dass bis zum Herbst 2022 alle Zimmer belegt werden können“, schreibt Johannes Buß, der sich für das Projekt in Bocholt immer stark gemacht hat und viele Male dort war – selbstverständlich auch zur Segnung.

24 Betten für Seniorinnen und Senioren stehen künftig bereit. Alle verfügen über Toiletten und eine Waschgelegenheit. Zudem gibt es Zimmer für die Schwestern und den Hausmeister, einen Besucherraum, eine Rezeption, ein Krankenzimmer, eine Hauskapelle sowie eine Küche mit großem Esszimmer und einem Aufenthaltsraum. Auf dem Grundstück besteht zudem die Möglichkeit Obst und Gemüse für den Eigenbedarf anzubauen.

Durch die Übernahme und Leitung des Heimes durch die Ordensschwestern sei sichergestellt, dass dieser Ort eine gute und sichere Zukunft hat, sind alle Engagierten in Bocholt und Indien überzeugt: „Ich habe die Schwestern als äußerst motiviert, fleißig und vor allem zuverlässig kennengelernt“, betont Buß: „Das Seniorenheim ist, im wahrsten Sinne des Wortes, in besten Händen.“

Viele Personen hätten durch ihre Spenden den Bau des Heimes vorangebracht. Darauf könne die Pfarrei St. Georg stolz sein. „Ich habe erleben dürfen, wie dankbar die Inderinnen und Inder für unsere Unterstützung sind“, berichtet Johannes Buß von seinen Erfahrungen.

Jedoch werde auch für die letzte Etappe des Projektes die finanzielle Unterstützung aus Deutschland notwendig sein, damit der Bau erfolgreich abgeschlossen werden kann. Buß: „So möchten wir uns für die bereits eingegangenen Spenden bedanken und zugleich um weitere Spenden bitten, damit das Seniorenheim in Indien zu einem Zuhause für viele werden kann.“

Gudrun Niewöhner