30 Jahre Hospizgründungen in Deutschland

30 Jahre liegen die ersten Hospizgründungen in Deutschland zurück. Schon damals waren diese Projekte zwar christlich motiviert, die Gründer rangen jedoch auf ihre jeweilige Art um eine entsprechende Umsetzung christlicher Hospizkulturen.


Zu einem Blick in die Geschichte und auf die Frage nach heutigen Qualitätsmerkmalen christlicher Hospiz- und Palliativkultur lädt die Akademie Franz Hitze Haus ein. In Zusammenarbeit mit der Akademie am Johannes-Hospiz Münster veranstaltet sie am Montag, 24. Oktober, von 18.30 Uhr bis 21 Uhr in ihren Räumen (Kardinal-von-Galen-Ring 50) ein Forum. Unter dem Titel „Quo vadis, christliche Hospizkultur?“ diskutieren mit den Gästen Dr. Andreas Stähli, Leiter der Akademie am Johannes-Hospiz, Dr. Benno Littger, Pastoralreferent und Seelsorger auf der Palliativstation einer onkologischen Klinik in Raubling, und Pater Hubertus Deuerling, Seelsorger am Johannes-Hospiz.

„Bei der Hospizbewegung geht es um den Menschen“, ist sich Pater Deuerling sicher. „Entscheidend sind die Haltung und die Motivation, mit der wir den Hospizbewohnern begegnen.“ Eine lebendige christliche Hospiz- und Palliativkultur zeichne sich darum durch den Blick auf den einzelnen Menschen aus sowie durch die gelebte christliche Haltung in allem Handeln und Tun der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Uneingeschränkte Wertschätzung und die Ehrfurcht vor der Würde jedes Menschen gehören zu den Grundhaltungen hospizlicher Arbeit“, sagt Deuerling. Jeder Mensch sei ungeachtet seiner Hautfarbe und Herkunft, seiner sozialen Stellung und seiner religiösen Einstellung im Hospiz willkommen.

Ein Qualitätsmerkmal sei die ausreichende Zeit für zwischenmenschliche Begegnungen. „Voraussetzung für diese Begegnungen ist eine wertschätzende und aufmerksame Kommunikation aller Beteiligten.“ Im Mittelpunkt stünden dabei die sterbenden Menschen sowie deren Angehörigen und nahestehenden Personen. Seit zweieinhalb Jahren ist Deuerling als Seelsorger im Johannes-Hospiz tätig, beschäftigt sich aber schon seit mehr als 20 Jahren mit dem Thema. Der Geistliche sieht sich aber nicht als alleiniger Seelsorger in der Einrichtung: „In der täglichen Begegnung versuchen wir durch aufmerksames Wahrnehmen zu spüren, was unterstützend und hilfreich sein kann. So gesehen sind wir also alle ‚Seelsorger‘“.

Krankensegnung und -salbung, Verabschiedungsfeiern und Gedenkgottesdienste – mit diesen Angeboten seelsorglicher Begleitung gibt Deuerling den Bewohnern die Hoffnung, dass das Leben auch im Sterben und Tod kostbar ist.

Das Forum „Quo vadis, christliche Hospizkultur? 30 Jahre Hospizgründungen in Deutschland“ findet am Montag, 24. Oktober, von 18.30 Uhr bis 21 Uhr in der Akademie Franz Hitze Haus (Kardinal-von-Galen-Ring 50) in Münster statt. Der Tagungsbeitrag kostet acht Euro, ermäßigt vier Euro. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es per Mail an niederschmid[at]franz-hitze-haus.de oder im Internet unter www.franz-hitze-haus.de/info/16-436.

 

Text: Bischöfliche Pressestelle /20.10.16
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de