3.300 Jugendliche zum Auftakt des Domjubiläums beim Tag der Schulen

Kirche klettert und stapelt, Kirche tanzt und singt, Kirche improvisiert und diskutiert und vor allem: Kirche ist jung. Zu erleben war all das und vieles mehr am Freitag (26. September 2014) beim Tag der Schulen in Münster.

Er bildete den höchst lebendigen Auftakt zum Festwochenende anlässlich des 750-jährigen Jubiläums des St.-Paulus-Doms.

Im sprichwörtlichen Schatten des "Geburtstagskindes", nämlich auf dem Domplatz, fanden sich zur Eröffnung am Vormittag rund 3.300 Zehntklässler der bischöflichen Schulen im Bistum ein. "Die Kirche, das Bistum Münster feiert heute ein wirklich altes Gebäude, aber die Kirche ist jung – ihr seid der beste Beweis dafür!" rief ihnen Moderator Markus Nolte zu.

Anschließend begrüßte, wie es sich gehört, der Gastgeber die Gäste: Bischof Dr. Felix Genn freute sich sichtlich über die jugendliche Menschenmenge. Kurz ging der Bischof auf seine Reise in Münsters Partnerbistum Tula in Mexiko ein, indem er den gefährlichen Weg eines 17-jährigen Flüchtlings nach Nordamerika schilderte. "Dagegen haben wir es paradiesisch", meinte Genn mit Blick auf das Jubiläumsmotto "Willkommen im Paradies".

Er wünschte den Jugendlichen "dass ihr heute spürt, was für eine große Gemeinschaft unser Bistum ist und wie schön unser Dom ist." Zugleich kündigte der Bischof an, sich unter die Besucher zu mischen und bei einigen Programmpunkten vorbei zu schauen: "Dann können wir gern miteinander reden oder Fotos machen."

Gute Wünsche äußerte auch Geistlicher Rat Clemens Lübbers, im Bistum stellvertretender Leiter der Abteilung Schulpastoral: "Ich hoffe, ihr habt schöne Erlebnisse und Begegnungen über eure Schule hinaus." Anschließend segnete Bischof Felix die Menge und betete dafür, "dass wir die Welt so gestalten, dass jeder spürt: Ich bin hier willkommen wie im Paradies."

Dieses Erlebnis wollte auch Schulleiter Dr. Jörgen Vogel vom Gymnasium St. Christophorus in Werne seinen Schülerinnen und Schülern bieten. Mit etwa 130 Zehntklässlern sowie einem etwa 30-köpfigen Chor war er nach Münster gekommen. "Vielleicht erfahren die Jugendlichen hier –anders als es im Alltag oft möglich ist – etwas davon, was bischöfliche Schulen ausmacht", hoffte er, "ich wünsche ihnen, dass sie viel aufnehmen, auch jenseits unserer Schulgemeinschaft, und einfach Freude haben."

Freude bereitete auf jeden Fall das musikalische Begleitprogramm mit der Big-Band der Erich-Klausener-Realschule Herten sowie "Paul’s Kapelle" und Daniel Frinken. Dabei luden sie auch dazu ein, das Jubiläumslied "Willkommen im Paradies" anzustimmen.

Danach startete das Tagesprogramm. Die Schülerinnen und Schüler konnten aus kreativen, sportlichen, meditativen, geistlichen und thematischen Angeboten wählen. Dabei ging es auf dem Domplatz hoch hinaus. Unter dem Motto "Dem Himmel entgegen" ermöglichten beispielsweise Himmelsleiter, Bungee-Run, Kletterwand und Kistenklettern den Teilnehmern, dem Himmel buchstäblich ein Stück näher zu kommen.

Zu den Mutigen, die sich auf Getränkekisten buchstäblich nach oben stapelten, gehörte Katharina Verspohl aus Münster-Gremmendorf. "Man hat schon ein bisschen Angst, weil das so doll wackelt, aber man kann sich ja an den Kisten festhalten und fühlt sich sicher", berichtete die Zwölfjährige. Und freute sich: "Den versprochenen Adrenalinschub habe ich auch erlebt."

Wer sich lieber nach links und rechts anstatt nach oben bewegte, war beim Street Dance-Tanzworkshop, der unter anderem an der Dominikanerkirche stattfand, richtig. Vom Vortänzer auf der Bühne abgesehen, waren hier die rund 50 Aktiven hier ausnahmslos weiblich, konnten sich aber dafür über begeisterte Passanten als Publikum freuen.

Ruhiger ging es in der Dominikanerkirche zu. Interessiert durchwanderten einzelne Jugendliche, aber auch erwachsene Zufallsbesucher die Ausstellung zu fair gehandelten Blumen ebenso wie die Solidaritätsaktion Lebenszeichen für bedrängte und verfolgte Christen.
Zur Auseinandersetzung mit sich selbst und anderen lud auf dem Domplatz das Schreibgespräch "Stop and Write" ein. Auf einer 50 Meter langen Papierbahn schrieben die Besucher ihre persönlichen Gedanken zu Fragen nach dem Sinn des Lebens, dem Alleinsein, nach Werten und wertvollen Besitztümern nieder.

Ein kultureller Höhepunkt unter diesen und noch vielen weiteren Programmpunkten war das nachmittägliche Wandelkonzert im Dom. An Stationen im ganzen Gotteshaus gestalteten Aktive verschiedener Schulen Theaterszenen, präsentierten Fotoarbeiten, sangen und musizierten. Mit einer Abschlussfeier mit dem Bischof, die zugleich das Domjubiläum eröffnete, endete der Tag der Schulen, wie er begonnen hatte: singend, feiernd und vor allem jung.

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Text: Bischöfliche Pressestelle
Kontakt: pressestelle[at]bistum-muenster.de