Im Mittelpunkt des Abends, der von Eva Brambrink moderiert wurde, stand das Thema Vielfältigkeit. Nach einer Umfrage stellte Eva Brambrink fest: „Wir alle sind einzigartig, manche haben besondere sportliche Fähigkeiten, andere sprechen mehrere Sprachen oder sind musikalisch. Jede und jeder von uns ist ausgezeichnet. Unsere Talente, Fähigkeiten und Kulturen machen das Leben bunt und vielfältig.“ Auf die Frage, was Vielfalt für ihn bedeutet, antwortete Lohmann: „Wir sind alle vielfältig und unterschiedlich, Vielfalt gilt für die ganze Schöpfung.“ Es mache den Menschen aus, dass sie „bunt und verschieden“ sind, das gelte im Verein und im Freundeskreis ebenso wie in der Kirche. „Als Jesus mit seinen Jüngerinnen und Jüngern durch das Land zog, das waren auch bunte Truppen. Die waren nicht alle gleich, sondern hatten unterschiedliche Auffassungen, die sie auch zum Ausdruck gebracht haben. Vielfalt ist etwas wunderschönes“, betonte der Weihbischof. „Gott hat diese Welt und uns vielfältig geschaffen.“
Die jugendlichen Fragesteller interessierten aber auch andere, aktuelle Themen zur Zukunft der Kirche. „Ich würde mir wünschen, dass wir in einigen Jahren sagen können, dass wir an die Probleme herangegangen sind und sie ehrlich aufgearbeitet haben und dass wir zu den nötigen Reformschritten finden“, sagte Lohmann unter anderem mit Blick auf die Zulassungsvoraussetzungen für Priester und die Rolle der Frau in der Kirche. „Ich hoffe, dass gerade Eure Generation merkt, dass wir glaubwürdig Wege nach vorne gehen können und dass viele von Euch Kirche mitgestalten“, wandte er sich an die Jugendlichen. Auch die Frage nach dem Zölibat beantwortete er deutlich: „Ich bin der Überzeugung, dass wir das in der Kirche freistellen sollten, wie Menschen in den Priesterdienst hineingehen. Auch dort brauchen wie Vielfalt und andere Formen als den Pflichtzölibat, das würde unserer Kirche gut tun.“ Das sei übrigens ein großes Thema beim Synodalen Weg, sagte Lohmann.
Die Aufzeichnung der gesamten Veranstaltung ist auf dem Youtube-Kanal der Jugendkirche Münster zu sehen.
Christian Breuer