Bedraengte Christen geben ein -evangelisierendes Zeichen-
Beim zentralen Gottesdienst des Bistums am Weltmissionssonntag (26. Oktober 2014) in der Propsteikirche St. Clemens in Telgte predigte Pater Emmanuel Asi aus Lahore in Pakistan über die Lage der Christen in seinem Heimatland.
"Mit Ihrem Besuch erleben wir Weltkirche", freute sich bei der Begrüßung Weihbischof Dr. Stefan Zekorn, der gemeinsam mit Propst Dr. Michael Langenfeld und Pater Asi die gut besuchte Messe feierte.
Der Gast aus Pakistan bedankte sich beim Hilfswerk missio für die Gelegenheit, im Oktober im Bistum Münster bei vielerlei Gelegenheiten von den Problemen der Menschen in seiner muslimisch geprägten Heimat berichten und so um Solidarität, Gebet und nicht zuletzt auch finanzielle Hilfe bitten zu können. Das zentrale Wort zum Missionssonntag, "Euer Kummer wird sich in Freude verwandeln", bezeichne einerseits die bedrückende Lage der christlichen Bevölkerung, die als "Bürger zweiter Klasse" vielerlei sozialen Benachteiligungen und bedrängenden Lebensumständen ausgesetzt sei. Nur etwa 0,7 Prozent der 180 Millionen Pakistani seien Christen, damit aber die größte Gruppe innerhalb der religiösen Minderheiten im Land. 96 Prozent der Einwohner seien Muslime. Doch das Leitwort beinhalte eben auch die stärkende Perspektive: "Es ermutigt uns zum Wandel und dazu, stark im Glauben und standfest in der Hoffnung zu seien", sagte Pater Asi auf Deutsch: "Die Christen in Pakistan setzten ein evangelisierendes Zeichen".
Der Gast, den Hans-Georg Hollenhorst von der missio-Diözesanstelle im Bischöflichen Generalvikariat auf der derzeitigen Reise durch das Bistum zu zahlreichen Stationen begleitete, ist in Pakistan Sekretär der Bibelkommission der Bischofskonferenz. Außerdem ist er in der theologischen Ausbildung und Schulung von Laien, besonders von Frauen, tätig. Seine Deutschlandreise solle das verbindende Band der christlichen Liebe zwischen den Menschen stärken, so nannte er eines der Ziele, die er mit seinem Besuch verfolge.
Information über die Lage der Christen zu geben, um Solidarität, Gebet, moralische und auch finanzielle Unterstützung zu bitten, sehe er dabei als seine Aufgabe an. "Not in Hoffnung zu verwandeln", wie es später eine der Fürbitten aufnahm, könne gelingen, denn gerade die Christen in Pakistan setzten sich stark für Freiheit und Frieden, für den interreligiösen Dialog und für gleiche Rechte der Menschen ein. Missio hat Pakistan in diesem Jahr als Beispielland für seine Projekte gewählt und im Oktober zahlreiche Priester, Ordensleute und Bischöfe in die deutschen Diözesen eingeladen, darunter Father Emmanuel. Sie alle erhoffen sich durch mehr Öffentlichkeit langfristig eine Verbesserung für die Situation der religiösen Minderheiten in dem südasiatischen Land.
Nach dem Gottesdienst nutzen zahlreiche Interessierte noch die Gelegenheit, im Pfarrzentrum St. Clemens auch persönliche Fragen an den Gast zu richten und gemeinsam mit dem Weihbischof das in der Predigt Gehörte zu vertiefen.
Text: Bischöfliche Pressestelle
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