Beim Treffen vor dem Gottesdienst berichteten Gemeindemitglieder dem Bischof von ihrem Weg nach Deutschland, von ihren Erfahrungen des Ankommens und dem Heimat finden an einem fremden Ort. Obwohl viele von ihnen inzwischen auch in den deutschen Pfarreien aktiv sind, spiele die koreanische Gemeinde dennoch eine wichtige Rolle. Dafür nähmen sie den oft weiten Weg zum Gottesdienst in Münster gern auf sich. Dort könnten sie in ihrer Muttersprache beten und miteinander sprechen, dort könnten sie die Wurzeln ihrer kulturellen Herkunft pflegen und in der ihnen gewohnten Form ihren Glauben pflegen und die Messe feiern. „Es gibt in Vielem einen Unterschied zu den deutschen Formen“, betonte eine Teilnehmerin aus dem Pastoralrat. Dies sei vor allem mit Blick auf ihre Kinder und Enkel wichtig, die meist zweisprachig in den Familien aufwachsen.
Im Gottesdienst beschrieb Bischof Genn, dass es für die Wirklichkeit des Glaubens fundamental sei, als Getaufte und Gefirmte einander nicht fremd zu sein, trotz unterschiedlicher Kulturen und Sprachen. „Wir sind verbunden in dem einen Geist“, sagte der Bischof. Er verwies auf den Heiligen Andreas Kim Taegon und die 102 koreanischen Märtyrer, die 1984 heiliggesprochen wurden und deren Gedenktag der 20. September ist. „Es ist wichtig, im Alltag Zeugnis vom christlichen Glauben abzulegen. Ich bitte Sie, Rede und Antwort zu geben vom Christsein. Lassen Sie etwas durchleuchten vom Glauben an allen Orten, an denen Sie tätig sind“, ermutigte er die Mitglieder der koreanischen Gemeinde.
Mit seinen Pastoralbesuchen möchte Bischof Genn Kultur und Riten der Gemeinden und Missionen anderer Muttersprache kennenlernen. Ihr Anteil im Bistum Münster beträgt etwa 13 Prozent, die Mitglieder der Gemeinden kommen aus mehr als 40 Herkunftsländern. Pastorale Angebote und die Feier der Liturgie finden in 18 Muttersprachen an mehr als 70 Kirchorten statt.
Begleitet wird Genn dabei vom emeritierten Münsteraner Weihbischof Dieter Geerlings, Bischöflicher Beauftragter für die Seelsorge für Katholiken anderer Muttersprachen, sowie dem Leiter des gleichnamigen Referats im Bischöflichen Generalvikariat, Franz-Thomas Sonka.