Bischof Genn besucht Polnische Mission in Kleve

, Kreisdekanat Kleve

Münsters Bischof Dr. Felix Genn hat die Polnische Mission in Kleve besucht und damit seine Besuche in den Gemeinden anderer Muttersprache im Bistum Münster fortgesetzt. Am 27. März sprach er zunächst mit Vertreterinnen und Vertretern der Gremien und feierte anschließend einen Gottesdienst in der Christus-König-Kirche.

Bischof Dr. Felix Genn (vorne) hat die Polnische Mission in Kleve besucht, mit am Altar standen Propst Johannes Mecking (links), Pater Martin Dereszkiewicz SChr, Leiter der Mission, und der emeritierte Weihbischof Dieter Geerlings (rechts).

© Franz-Thomas Sonka

„Wie bei allen Besuchen in den Gemeinden anderer Muttersprache möchte ich auch hier eine Sache unterstreichen: Es ist wichtig, auch wenn Sie eine andere Sprache sprechen und von einer anderen Kultur und Frömmigkeit geprägt sind, dass Sie nicht fremd sind, sondern ein Teil der Kirche von Münster sind und zu uns gehören“, betonte der Bischof. Er dankte allen, die zum Gemeindeleben der Polnischen Mission beitragen: „Wir sind eine Kirche mit großer und bereichernder Vielfalt“, erklärte Genn. Er wünschte sich von den Gläubigen polnischer Herkunft, dass sie in ihren Familien und im Alltag Zeugnis geben von ihrem Glauben und der Barmherzigkeit Gottes. Er vertraue in diesem Sinne die polnischen Katholikinnen und Katholiken der Fürsprache der beiden Heiligen Johannes Paul II. und Schwester Faustyna Kowalska an, auf deren Vision das Bild von der Barmherzigkeit Jesu zurückginge. „Gott schließt uns nicht aus, er ist voller Barmherzigkeit und Zuwendung“, erklärte der Bischof.

Zuvor hatten Verantwortliche aus den Gremien im Gespräch mit dem Bischof verdeutlicht, wie wichtig das Angebot der Polnischen Mission für sie sei. „Es geht uns nicht nur um unsere Sprache, sondern vor allem auch um unsere Kultur und unsere Traditionen, zum Beispiel wie wir den Karfreitag und Ostern feiern“, nannte eine Teilnehmerin ein Beispiel. In der Polnischen Mission erführen sie so etwas wie Heimat und erlebten sich als eine große Familie. 

Zum Gebiet der Polnischen Mission Kleve gehören insgesamt mehr 13.000 Katholikinnen und Katholiken, die die erste oder zweite polnische Staatsbürgerschaft haben. Dazugehörig fühlen sich aber auch viele, die ursprünglich aus Polen stammen. Pater Martin Dereszkiewicz SChr ist mit Unterstützung seiner pastoralen Mitarbeiterin, Schwester Justyna Chomka MChR, Ansprechpartner im Gebiet des nördlichen Niederrheins an der niederländischen Grenze. 

Die pastoralen Angebote umfassen ein breites Spektrum an Kinder- und Jugendarbeit (Katechese, Messdienerarbeit, Kinderchor), Sakramentenspendung und Krankenbesuchen. Einen hohen Stellenwert hat zudem die Begleitung von Arbeitsmigranten. Diese leben oft in prekären Situationen mit mehreren Männern oder Frauen in kleinen Wohnungen, teilen sich ein Zimmer zu dritt oder zu viert ohne Privatsphäre oder Schutz der persönlichen Intimität.

Regelmäßige Gottesdienste der Polnischen Mission Kleve finden aktuell in Emmerich, Kevelaer und Kleve statt.

Mit seinen Pastoralbesuchen möchte Bischof Genn Kultur und Riten der Gemeinden und Missionen anderer Muttersprache kennenlernen. Ihr Anteil im Bistum Münster beträgt etwa 13 Prozent, die Mitglieder der Gemeinden kommen aus mehr als 40 Herkunftsländern. Pastorale Angebote und die Feier der Liturgie finden in 18 Muttersprachen an mehr als 70 Kirchorten statt.

Begleitet wird Genn dabei vom emeritierten Münsteraner Weihbischof Dieter Geerlings, Bischöflicher Beauftragter für die Seelsorge für Katholiken anderer Muttersprachen, sowie dem Leiter des gleichnamigen Referats im Bischöflichen Generalvikariat, Franz-Thomas Sonka.

© Franz-Thomas Sonka