Bischof Genn weiht Altar in Krechting

, Kreisdekanat Borken

Die Botschaft bleibt – auch in der anhaltenden Corona-Pandemie und in einer Zeit, in der sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche weiterhin für Schlagzeilen sorgt. „Die Botschaft von der Menschwerdung Gottes will unsere Dunkelheiten erhellen“, erklärte Münsters Bischof Dr. Felix Genn am 12. Dezember in Rhede-Krechting und fügte an, dass damit keineswegs die Lebenswirklichkeiten ausgeblendet würden. Er war am Vorabend zum dritten Advent in die Pfarrei St. Gudula gekommen, um nach mehrmonatiger Renovierung und Neugestaltung die St.-Pius-Kirche wieder zu eröffnen. Höhepunkt des Gottesdienstes war die Altarweihe.

Bischof Felix Genn (links) und Pfarrer Thorsten Schmölzing

Bischof Dr. Felix Genn entzündete mit Pfarrer Thorsten Schmölzing bei der Altarweihe die Dochte mit dem Feuer der Osterkerze.

© Bistum Münster

Wir glauben, dass Gott so nahe bei den Menschen sein will, dass er in Jesus Kind wird“, richtete der Bischof den Blick auf das bevorstehende Weihnachtsfest. „Gott sucht den Menschen“, fasste Genn die Botschaft zusammen und sagte den Gläubigen in Krechting zu, Gott gehe in Treue alle Lebenswege mit. Diese Zusage könne Anlass und Grund zu einer tiefen Freude sowie Fundament und Grundlage für eine Hoffnung sein, die nicht in einer Utopie münde. Um sich der Botschaft immer wieder zu erinnern, davon Zeugnis zu geben und den christlichen Glauben vor Ort zu leben, hätten Menschen vor mehr als 60 Jahren die St.-Pius-Kirche in Krechting gebaut, so der Bischof weiter.

 

Im Hinblick auf die Altarweihe wünschte sich Genn, dass die Herzen der Menschen von der Kraft des Glaubens, die zur Liebe befähigt und zur Hoffnung berechtigt, genauso brennen wie im Anschluss die Dochte auf dem Altartisch. „Manchmal hat man in der heutigen Zeit den Eindruck, dass das Feuer des Glaubens ausgeht, vieles ist verdunkelt, vieles ist fraglich, viele gehen weg. Gerade dann braucht es Menschen, die von diesem Feuer der Liebe brennen“, betonte der Bischof. Er forderte die Katholiken in Krechting auf, Zeugen für andere zu sein, Zeugen für das Licht Gottes in dieser Welt.

Da der vorherige Altar im Rahmen der Umgestaltung lediglich verkleinert und nicht erneuert wurde, waren die Reliquien des heiligen Papst Pius X. und der heiligen Maria Goretti bereits eingelassen. Genn besprengte den Altar mit Weihwasser. Bekleidet mit einer Schürze goss er an fünf Stellen, als Erinnerung an die fünf Wundmale Christi, kostbares Chrisamöl auf den Altartisch und verrieb dies mit seinen Händen. Auf die fünf Stellen kamen Dochte mit Weihrauch, die der Bischof und der leitende Pfarrer Thorsten Schmölzing mit dem Licht der Osterkerze entzündeten. Anschließend feierte Genn gemeinsam mit Schmölzing die erste Eucharistie an dem neu geweihten Altar.

Schon zu Beginn der Liturgie hatte der Bischof das Taufwasser geweiht, den Ambo mit Weihwasser besprengt und stellvertretend einer Lektorin aus der Pfarrei das Lektionar zur Verkündigung des Wortes überreicht.

Am Ende der knapp zweistündigen Liturgie dankte Pfarrer Schmölzing allen, die sich während der Umbauphase ehren- und hauptamtlich engagiert hatten.

Gudrun Niewöhner