Bischofskonferenz beteiligt sich an der Initiative kulturelle Integration
Die Initiative kulturelle Integration hat am 16. Mai ihre 15 Thesen "Zusammenhalt in Vielfalt" in Berlin vorgestellt und Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel überreicht.
Die Initiative kulturelle Integration ruft Einzelpersonen wie Organisationen, Vereine und auch Unternehmen zur Mitunterzeichnung der Thesen auf. Die Mitglieder der Initiative kulturelle Integration wollen angesichts aktueller Debatten mit ihren 15 Thesen einen Beitrag zu gesellschaftlichem Zusammenhalt und kultureller Integration leisten.
Die katholische Kirche ist mit der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) durch Weihbischof Dr. Christoph Hegge aus Münster, den Vorsitzenden der Kommission für Wissenschaft und Kultur, vertreten. Anlässlich der Vorstellung der Initiative betonte Weihbischof Hegge: "Die Integration von Geflüchteten, die in der Regel religiös geprägt sind, wird nur gelingen, wenn wir in Deutschland weltanschauliche Neutralität nicht mit Neutralisierung verwechseln. Denn der reiche materielle und geistige Kultur-Schatz unseres Landes wäre ohne die maßgebliche Mitgestaltung der Kirchen und anderen Religionsgemeinschaften niemals entstanden. Dass dieser Schatz von allen gleichberechtigt genutzt werden kann, ermöglicht zum Beispiel das ‚Kulturdolmetscher‘-Konzept, das vom Deutschen Caritasverband angestoßen wurde."
Initiatoren der Initiative kulturelle Integration sind der Deutsche Kulturrat, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Bundesministerium des Innern, das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Neben den Initiatoren gehören 23 weitere Mitglieder aus der Zivilgesellschaft, der Kirchen und Religionsgemeinschaften, der Medien, der Sozialpartner, der kommunalen Spitzenverbände und der Kultusministerkonferenz der Initiative an, darunter eben auch die DBK.
In der Präambel des Thesenpapiers "Zusammenhalt in Vielfalt" bekräftigen die Mitglieder der Initiative kulturelle Integration, dass Integration alle Menschen in Deutschland betrifft: "Gesellschaftlicher Zusammenhalt kann weder verordnet werden, noch ist er allein eine Aufgabe der Politik. Vielmehr können alle hier lebenden Menschen dazu beitragen." Deutschland sei ein vielfältiges Land, in dem Solidarität zu den Grundprinzipien des Zusammenlebens gehöre. "Sie zeigt sich im Verständnis untereinander und in der Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse anderer", schreibt die Initiative. Ihre Mitglieder träten für eine solidarische Gesellschaft ein.
Außerdem setzten sie auf die Vermittlungskraft der Kultur: "Kultur trägt neben der sozialen Integration und der Integration in Arbeit wesentlich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. Kulturinstitutionen vermitteln Geschichte und Gegenwart." Ebenso spricht sich die Initiative für eine weltoffene Gesellschaft und für ein geeintes Europa aus.
Die Mitglieder der Initiative kulturelle Integration laden Einzelpersonen wie Organisationen, Vereine und Unternehmen ein, sich den vorgelegten Thesen anzuschließen, sie zu verbreiten und mit Leben zu erfüllen. Möglich ist die Mitzeichnung unter www.kulturelle-integration.de . Dort sind die Thesen auch im Wortlaut verfügbar und gibt es alle weiteren Informationen.
Text: Bischöfliche Pressestelle / 16.04.17
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de