Bistum Münster spendet für Neubau einer chirurgischen Station in Ruanda
Mit dem Gesicht drücken Menschen Gefühle aus, sind unverwechselbar, präsentieren sich. Umso wertvoller ist die Arbeit von Interplast Germany e.V.:
Der Verein engagiert sich für Menschen in medizinisch unterversorgten Gebieten Lateinamerikas, Afrikas und Asiens, deren Gesicht missgebildet oder entstellt ist. Ihnen ermöglicht Interplast durch ehrenamtlichen Einsatz von Ärzten und Fachpersonal plastische Operationen. Diese Arbeit im Murunda-Hospital in Ruanda fördert das Bistum Münster jetzt mit einer Spende für den Neubau einer chirurgischen Abteilung. Weihbischof Dr. Stefan Zekorn, im Bistum zuständig für den Bereich Weltkirche, übergab sie an den Vereinsvorsitzenden Dr. Arnulf Lehmköster aus Vreden und an Vereinsmitglied Prof. Dipl.-Ing. Bernhard Tenckhoff aus Ostbevern.
Prof. Tenckhoff unterstützt seit Jahren die Arbeit der Clemensschwestern im afrikanischen Ruanda. Über ihn entstand der Kontakt von Interplast nach Murunda im Nordwesten des Landes. Dort baut die Vredener Sektion des Vereins in einem auf mehrere Jahre angelegten Projekt das Murunda-Hospital aus. Diesem Vorhaben kommt auch die Spende des Bistums Münster zugute. Prof. Tenckhoff ist inzwischen in Ruanda und freut sich über den am Dienstag (3. Dezember 2013) erfolgten Baubeginn des "Clemens Social Center".
Bei der Spendenübergabe betonte Weihbischof Zekorn, man würdige damit auch das große freiwillige Engagement der Ärztinnen und Ärzte aus dem Bistum bei Interplast, die in ihrer Freizeit in die jeweiligen Länder reisten und dort operierten. "Außerdem ist das Krankenhaus sehr gut mit dem dortigen Bistum Nyundo und dem Staat vernetzt", erklärte der Weihbischof.
Dr. Lehmköster, der zugleich Vorsitzender der Sektion Vreden in Interplast ist, erläuterte die Arbeit des Vereins: "Die Idee ist, Menschen zu helfen, die sich selbst keinen Arzt leisten können", sagte er. Zielgruppen seien sozusagen die Ärmsten der Armen in Ländern ohne allgemeine Krankenversicherung.
Um sie noch besser versorgen zu können, baut die Sektion am Murunda-Hospital eine chirurgische Abteilung an. Diese soll jährlich rund 3.000 Menschen operativ stationär oder ambulant versorgen. Derzeit kann das Hospital nur rund 400 Patienten im Jahr allgemeinchirurgisch untersuchen und behandeln. Insgesamt leben im Einzugsbereich des Krankenhauses fast 320.000 Menschen.
Die Spende des Bistums, so Dr. Lehmköster, bedeute den Durchbruch für das gesamte Projekt. Nachdem ein früherer Projektpartner seine finanziellen Zusagen nicht habe einhalten können, habe dieses fast vor dem Aus gestanden. "Diese Spende ist ein Beispiel dafür, wie die katholische Kirche Gelder verantwortlich weitergibt", sagte Dr. Lehmköster.
Innerhalb der Lokalzeit Münster im dritten Programm des WDR wird voraussichtlich von Montag bis Donnerstag (9. - 12. Dezember 2013, jeweils 19.30 - 20 Uhr) eine Beitragsreihe zu sehen sein, die über die Projekte von Interplast in Ruanda berichtet.
Text: Bischöfliche Pressestelle
Kontakt: pressestelle[at]bistum-muenster.de