Eigentlich wollte sich der 16-jährige Grevener im Frühjahr in seiner Heimatpfarrei St. Martinus firmen lassen. Doch das passte seinem Wunsch-Paten aus dienstlichen Gründen nicht. Schon während seines Schülerpraktikums auf der Jugendburg hatte Sven Herting von der Möglichkeit gehört, in Rom das Sakrament empfangen zu können. Als Burgkaplan und Diözesanjugendseelsorger war die Regionalwallfahrt für Ralf Meyer lange gesetzt. Sven Herting fragte seine Eltern. Mit ihrer Zustimmung meldete sich der Schüler an.
Die Firmung, sagt Sven Herting, ist ihm wichtig. So wie sein Glaube generell. Deshalb hat Ralf Meyer nach kurzem Überlegen auch zugesagt, die Patenschaft zu übernehmen. Der 35 Jahre alte Kaplan, so Herting, zeige ihm, dass die katholische Kirche junge Gesichter hat: „Mit ihnen kann man locker über alles sprechen., was einen bewegt.“ Und was genauso wichtig ist: „Seine Sprache ist verständlich. Bei seinen Beispielen und Vergleichen findet sich jeder mit seinem Leben wieder.“
Dass ihm der Burgkaplan im Leben weiter zur Seite steht, ihm Rat gibt in schwierigen Situationen, darauf hofft der Gymnasiast mit der Leidenschaft für Mathematik und Physik. Übrigens, neben der Affinität für alles Digitale eine weitere Verbindung zu Meyer, der vor seinem Theologiestudium zwei Semester für eben diese Naturwissenschaften an der Universität in Münster eingeschrieben war. Wie geht das mit Gott und Glauben zusammen? Für den Firmbewerber aus Greven überhaupt keine Frage: „Beide versuchen, die Welt zu erklären – jede auf ihre Weise.“
Gudrun Niewöhner