Das Projekt TrauerWeide

Vor zwei Jahren hat sich "remember – Konferenz für Trauerarbeit im Kreis Recklinghausen" gegründet. Die zwölf Frauen und Männer, die sich sowohl haupt- als auch ehrenamtlich engagieren, verfolgen ein gemeinsames Ziel. Sie wollen den Umgang mit der Trauer mehr in die Gesellschaft bringen, Begleiter unterstützen und Netzwerke aufbauen. Ihr erstes Projekt: "TrauerWeide".

Zwar trifft sich die Konferenz nur ein Mal jährlich, aber die Aktivitäten leben von den Ideen der Mitglieder. "So ist auch ‚TrauerWeide‘ entstanden. Wir schauen, wo Bedarf ist und sehen uns nicht als Konkurrenz zu bestehenden Angeboten", betont Brigitte Siefert vom Katholischen Bildungswerk Recklinghausen, das Initiator des Angebots ist.

Unter dem Dach von "TrauerWeide" gibt es in diesem Jahr drei Termine, die sich jeweils mit einem abgeschlossenen Thema beschäftigen. "Wir möchten den Menschen, die sich angesprochen fühlen, einen Input geben. Sie können sich begegnen, sich austauschen und haben Zeit für sich", sagt Monika Winkelmann, die sich gemeinsam mit Maria Hölscheidt, Monika Mückshoff und Elisabeth Floringer im Team des Projektes engagiert. Die Frauen beschäftigen sich unterschiedlich mit dem Thema Trauer: als Pastoralreferentin, Heilpraktikerin, gelernte Erzieherin und Pfarrsekretärin oder als Hausfrau. "Uns begegnet das Thema immer wieder, aber aus unterschiedlichen Professionen. Wir möchten sensibilisieren. Denn Tod und Trauer sind tabuisiert und mit Angst besetzt", weiß Mückshoff. Deshalb wollen die Frauen das Thema in die Öffentlichkeit holen. "Letztendlich für die Trauernden", ergänzt sie.

Dabei nehmen sie Menschen in den Blick, die sich mit dem Thema beschäftigen. "Wir haben festgestellt, dass es beispielsweise eine Berufsgruppe gibt, für die es scheinbar keine Angebote gibt. Das sind die Bestatter", erklärt Floringer. Sie kämen mit den Trauernden in einer sehr wichtigen Zeit zusammen und seien eine Schlüsselstelle für den Trauerverlauf. "Von den acht Interessierten beim ersten Termin im Februar, an dem es um das Thema ‚Trauernde – da wäre ich gerne sicher‘ ging, waren vier Bestatter", berichtet Siefert.

So setzen die Frauen nicht nur den Fokus auf Trauerbegleiter, sondern auf Menschen, die in der Familie, in der Freizeit oder am Arbeitsplatz mit Trauer zu tun haben. Und wenn aus den Treffen etwas Neues erwächst, ist das Team offen, die Idee aufzunehmen. "Wir sind flexibel und schauen, was möglich ist", sagt Floringer.

So entstand aus der gemeinsamen Konferenz neben dem Projekt "TrauerWeide" noch mehr. "Wir planen für den März kommenden Jahres eine Zeltaktion in der St.-Paulus-Kirche in Recklinghausen", blickt Siefert in die Zukunft. Informationen, Aktionen und Gespräche sollen zu unterschiedliche Themen in verschiedenen Zelten oder Pavillons möglich sein. "Zudem wird es begleitend größere Veranstaltungen geben", ergänzt Mückshoff.

In diesem Jahr bietet das Projekt "TrauerWeide" noch zwei Termine an. Am Freitag, 3. Juni, geht es von 18 Uhr bis 22 Uhr um das Thema "Mehr als ein Loch im Netz – wenn eine/r von uns geht". Am Samstag, 24 September, heißt es von 14 Uhr bis 18 Uhr "Trauer – mit und ohne Tränen". Alle Treffen finden im Gemeindehaus St. Suitbert in Recklinghausen-Hochlar statt. Die Organisatoren bitten um eine Anmeldung bis spätestens eine Woche vor dem jeweiligen Termin. Es wird ein Beitrag von fünf Euro erhoben. Weitere Informationen gibt es beim Katholischen Kreisbildungswerk unter Tel. 02361/920816.

Bild: Erste Ideen für die Zeltaktion im kommenden März in Recklinghausen gibt es schon. Elisabeth Floringer, Monika Mückshoff und Brigitte Siefert (von links) haben sie notiert.

Text: Bischöfliche Pressestelle / 17.5.16
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Foto: Michaela Kiepe/Bischöfliche Pressestelle