Der Ausbeutung ein Ende setzen

, Stadtdekanat Münster

Kleidung und Nahrungsmittel werden oft unter ausbeuterischen Bedingungen hergestellt. Mensch und Natur leiden unter Produktionsprozessen und Konsumverhalten. Zivilgesellschaftliche Organisationen wie die Christliche Initiative Romero (CIR) fordern deshalb seit Jahren, Unternehmen gesetzlich auf die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards in ihren Lieferketten zu verpflichten. Nachdem das Thema lange ignoriert wurde, hat das zuständige Bundesministerium jetzt einen Gesetzentwurf vorlegt. Ganz aktuell findet dazu die Veranstaltung „Der Ausbeutung ein Ende setzen“ am Samstag, 16. November, von 10 bis 17 Uhr in der katholischen Akademie Franz Hitze Haus in Münster statt. Mitorganisiert wird dieser Tag von der CIR. Im Mittelpunkt steht dabei in Workshops und bei Diskussionen die Suche nach Wegen zu mehr Verantwortung in der Lieferkette.

Näherinnen in Bangladesch demonstrieren

Näherinnen in Bangladesch protestieren gegen die Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken.

© Gordon Welters

„Das Gesetz muss Unternehmen verpflichten, sich entlang ihrer gesamten Lieferkette für die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards einzusetzen“, erklärt Christian Wimberger von der CIR Münster: „Unsere kürzlich veröffentlichte Studie ,Der deutsche Rohstoffhunger und seine menschenrechtlichen Folgen‘ zeigt, wie dringend ein Umdenken ist.“

Unternehmen sollten verpflichtet werden, die Risiken in ihren Lieferketten zu analysieren und geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen, sagt Wimberger weiter: „Betroffene von Menschenrechtsverletzungen müssen die Möglichkeit haben, Unternehmen gerichtlich zur Verantwortung zu ziehen.“

Aber auch jeder einzelne könne ohne gesetzliche Vorgaben etwas tun, betont die CIR. Konsumenten sollten darauf achten, faire Produkte zu kaufen.

Neben Christian Wimberger werden am 16. November im Franz Hitze Haus auch Ulrich Oskamp vom Katholischen Landvolk im Bistum Münster, Fara Steinmeier vom Bistums-Projekt „Zukunft einkaufen“, Ansgar Lohmann, Bereichsleiter beim Textildiscounter Kik, sowie der Agrarpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Spiering, mitdiskutieren.

Weitere Informationen zu der Veranstaltung „Der Ausbeutung ein Ende setzen“ gibt es im Internet unter www.franz-hitze-haus.de/info/19-525. Anmeldungen sind telefonisch unter 0251/9818480 oder per Mail an niederschmid[at]franz-hitze-haus.de möglich.

Gudrun Niewöhner