DGB und katholische Kirche fordern mehr Engagement fuer Fluechtlinge

Der DGB-Bezirksvorstand NRW und die nordrhein-westfälischen Bischöfe, unter ihnen Münsters Bischof Dr. Felix Genn, sind am 18. November in Düsseldorf zusammengekommen.

In der gemeinsamen Sitzung wurde unter anderem über die Situation der Flüchtlinge in Nordrhein-Westfalen gesprochen. DGB und Bischöfe sprachen sich für eine stärkere Willkommenskultur aus. Es müsse alles getan werden, um den Flüchtlingen eine menschenwürdige Existenz und eine Perspektive zu geben.

Rainer Maria Kardinal Woelki, Erzbischof von Köln, lobte die zahlreichen Initiativen in Nordrhein-Westfalen, die sich für das Wohl der Flüchtlinge einsetzten. "Viele Jugendliche und Erwachsene engagieren sich, um den Flüchtlingen ein gutes und herzliches Ankommen in unserer Gemeinde zu ermöglichen. Ich möchte anderen Menschen Mut machen, diesem Beispiel zu folgen." Zudem müsse die verzweifelte Situation vieler Asylsuchender stärker in die Öffentlichkeit getragen werden. "Für das Erzbistum Köln sage ich zu, dass wir weitere Unterkünfte für Flüchtlinge nach Möglichkeit zur Verfügung stellen werden und kommunikativ für diese Menschen Partei ergreifen."

Andreas Meyer-Lauber, Vorsitzender des DGB NRW, forderte alle politischen Ebenen auf, sich der Flüchtlingsfrage anzunehmen. "Die Bundesrepublik ist ein wohlhabendes Land. Wir sind in der Verantwortung, den Flüchtlingen Schutz zu gewährleisten und ihnen eine Zukunft zu geben. Dabei geht es auch darum, Kindern so schnell wie möglich einen Schulbesuch zu ermöglichen und Jugendliche in Ausbildung zu bringen. Ebenso muss die Anerkennung von Berufsabschlüssen erleichtert werden." Er sei sicher, dass nicht nur die Flüchtlinge selbst, sondern auch die nordrhein-westfälische Wirtschaft davon profitieren werde. "Der DGB NRW wird das Thema auf die politische Agenda setzen und sich verstärkt für die Belange der Flüchtlinge stark machen", sagte Meyer-Lauber.

Das Treffen zwischen DGB NRW und katholischer Kirche war die erste Zusammenkunft seit vielen Jahren. Es wurde vereinbart, den Gesprächsfaden wieder aufzunehmen und regelmäßig zusammenzukommen. Dabei sollen weitere Themen diskutiert werden wie z.B. Armut, prekäre Beschäftigungs- und Lebensbedingungen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Text: Bischöfliche Pressestelle
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de