Den Auftakt bildete dazu das Impulsreferat von Oliver Reis, Professor für katholische Theologie mit dem Schwerpunkt Religionspädagogik an der Universität in Paderborn. Er nahm in seinem Vortrag die Teilnehmenden mit auf eine Exkursion durch verschiedene Gedankenexperimente und vermittelte unterschiedliche theologische Modelle zum Thema Schöpfung. „Es ist oft eine Frage des eigenen Standpunkts und der eigenen Biografie, welchem Modell die Menschen folgen. Dabei geht es nicht um besser oder schlechter, sondern darum, die Standpunkte der Schülerinnen und Schüler zu entdecken und didaktisch darauf einzugehen“, erläuterte Reis. Es sei übrigens eine fatale Vorstellung, dass die Menschen die Welt retten könnten. Aber sie seien Teil dieser Welt. Ihm sei es ein Anliegen, auf Differenzen aufmerksam zu machen, an denen Diskussionen entstünden. „Dabei geht es darum, Dinge zu benennen, damit im Kopf der Menschen etwas passiert. Es geht nicht darum, ein bestimmtes Schöpfungsverständnis zu vermitteln“, erläuterte er seinen Ansatz. Das Nebeneinander verschiedener Modelle zu erkennen sowie eine Differenzierung zu ermöglichen, die sich von der traditionellen kirchlichen Lehre freimache, sei wichtig, um im Unterricht mit den Schülerinnen und Schülern umzugehen. „Gerade an Berufsbildenden Schulen haben Sie es mit einer sehr heterogenen Schülerschaft zu tun. Die didaktische Konsequenz ist, als Lehrkräfte gut zu modellieren, die unterschiedlichen Positionen zu erkennen und begründete Positionen entstehen zu lassen“, gab Reis den Teilnehmenden mit auf den Weg.
Der zweite Tag der Tagung stand ganz im Zeichen unterschiedlicher Workshops. So stellte Heribert Körlings, Religionslehrer und Autor aus Aachen, in seinem Angebot die Frage „Im Einklang leben?“ und beleuchtete Texte zur Schöpfung aus dem Werk von Eugen Drewermann. Marcus Hoffmann, Religionslehrer und Fachleiter am Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung in Münster, stellte in seinem Workshop die Schöpfungsgeschichte aus dem Buch Genesis als Trost – und Hoffnungserzählung in den Mittelpunkt. In einem dritten Angebot lud Theresa Haschke von der Christlichen Initiative Romero aus Münster ein, sich darüber auszutauschen, wie über „Wandelmut“ die Schöpfung bewahrt werden könne. Über christliche Tierethik und Erfahrungen aus der Schule kamen Teilnehmende mit Markus Bürger, ebenfalls Religionslehrer und Mitarbeiter am Institut für Theologische Zoologie in Münster, ins Gespräch.
Zudem vermittelte Lara Bergjohann, Rundfunkredakteurin in der Abteilung Medien- und Öffentlichkeitsarbeit des Bistums, den Teilnehmenden einen Blick hinter die Kulissen von „kannste glauben“, dem Podcast aus dem Bistum. Ebenso hatte die Fachfrau Tipps und Tricks zur Erstellung eigener Podcasts für die Teilnehmenden im Gepäck.
Michaela Kiepe