,Dorstener Arbeit‘ macht aus VW-Bulli Elektroauto
Eigentlich ist Michael Prinz, katholischer Priester und Diözesanpräses der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) im Bistum Münster, Motorradfahrer.
Im Sommer aber wird er zwei Wochen lang auf einen VW Bulli umsteigen, um mit Stephan Thiemann, Werkstattmeister bei der ,Dorstener Arbeit gGmbH‘ an der ,Wave 2015‘ teilzunehmen, einer achttägigen Parade von Elektrofahrzeugen quer durch Deutschland.
Schalke-blau-weiß ist das gute Stück aus den 70-er Jahren, heißt offiziell ,Volkswagen eT2‘, und sein Benzin ist Strom. Fit gemacht für die Rallye hat das betagte Fahrzeug das Werkstatt-Team der Beschäftigungsgesellschaft ,Dorstener Arbeit‘. Dort leitet Stephan Thiemann langzeitarbeitslose Frauen und Männer an. Die KAB ist mit der Stadt Dorsten Gesellschafter der Dorstener Arbeit, so wurde Prinz Co-Pilot.
"Umweltfreundlichem Fahren gehört die Zukunft", erklärt er, "das wollen wir und die Wave-Trophy zeigen." Die Rallye, deren Schirmherr Schalke-Idol Olaf Thon ist, startet am 13. Juni in Plauen im Vogtlandkreis.
Dann führt die Strecke über Stationen in Sachsen nach Berlin und von dort über das Stilfserjoch/Südtirol zurück nach St. Gallen in die Schweiz. Dort endet die Rallye am 21. Juni.
1979 wurde der Bulli in Hannover von Volkswagen und Siemens produziert, schon damals als Elektro-Bulli und in einer kleinen Test-Serie. "2014 haben wir den Wagen im Internet gefunden und in Erfurt gekauft", erzählt Stephan Thiemann. Die ,Dorstener Arbeit‘ möbelte ihn auf – wie vorher schon viele andere Oldtimer – und stattete ihn mit 44 Kilowatt-Motor, einer 500 Kilogramm-Batterie und modernen, bequemen Sitzen aus.
Gut 2.000 Kilometer liegen vor Prinz und Thiemann, wenn sie am 13. Juni starten. 300 Kilometer weit kommen sie mit einer Stromfüllung – dann braucht der Bulli acht Stunden Zeit, um neu zu laden. Diese Zeit möchten Pilot Thiemann und Co-Pilot Prinz auch damit verbringen, mit ihren Rallye-Kolleginnen und –kollegen zu fachsimpeln und zu bloggen.
Stephan Thiemann ist schon jetzt stolz auf seine Werkstatt-Mannschaft. Schon beim bistumsweiten Wettbewerb anlässlich des Domjubiläums im September 2014 hatte diese einen Preis gewonnen und auf sich aufmerksam gemacht, damals durch den Umbau eines Karmann Ghia von 1973 zu einem alltagstauglichen Elektroauto. "Bei uns ist um vier Feierabend. Die meisten muss ich um fünf aus der Werkstatt scheuchen, sonst hören die gar nicht mehr auf zu arbeiten", beschreibt Thiemann das Engagement seiner Truppe. Auch für sie fahre er diese Rallye mit dem eT2, für die "Jungs und Mädels" der Dorstener Arbeit.
Mehr Infos über die Rallye gibt es unter www.wavetrophy.com . Den Blog vom Team ,Dorstener Arbeit‘ kann man unter http://da-et2-wave2015.blogspot.ch/ verfolgen.
Text: Bischöfliche Pressestelle
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de