Ein echtes „Haus für alle“ geworden

, Kreisdekanat Coesfeld

Die Aufgaben machen Freude. Das sind sich die Ehrenamtlichen im einsA in Dülmen einig. Einige sind seit gut einem Jahr dabei, andere schon länger. Sei es am Infopoint, in der Organisation von kulturellen Veranstaltungen oder als Rikschafahrerinnen und -fahrer. Insgesamt engagieren sich 39 Frauen und Männer rund um das „Haus für alle“ in der Dülmener Innenstadt. Die meisten sind am Infopoint tätig. Sie verstehen sich als Wegweiser und beraten an dem zentralen Anlaufpunkt des Gebäudes, in dem zahlreiche Einrichtungen und Initiativen ein neues Zuhause gefunden haben. Dabei reicht der Bogen unter anderem vom Pfarrbüro St. Viktor über die Familienbildungsstätte (FBS) Dülmen bis hin zum Familienzentrum St. Viktor und der Stadt Dülmen. „Wir haben mit vielen Menschen und unterschiedlichen Gruppen zu tun“, berichtet Monika Stoll. Sie ist gemeinsam mit Michaele Grote seit 2019 dabei. „Doch dann kam Corona dazwischen und alles ruhte“, erklärt die Ehrenamtliche.

Rund um die Empfangstheke haben sich einige Ehrenamtliche zum Gruppenbild aufgestellt.

Einige der insgesamt knapp 40 Ehrenamtlichen im einsA haben von ihren Erfahrungen berichtet: (von links) Petra Kordel, Irmgard Neuß, Wolfgang Werner, Verwaltungsreferent Christoph Fehmer, Ulrike Wahlers, Michaele Grote, Hannelore Koch, Maria Funk und Monika Stoll.

© Bistum Münster

Erst mit dem Escape-Room „Der Löwe von Münster“ ging es Mitte Oktober 2021 wieder mit den Veranstaltungen vorsichtig los. Die beiden Frauen habe es vor allem gereizt, bei einem neuen Projekt mitzuarbeiten. „Unsere Aufgaben machen Freude und Sinn. Es kommen immer wieder Menschen ins Haus, die sich nicht auskennen. Unsere Aufgabe ist es, sie anzusprechen und ihnen zu helfen“, sagt Grote, die sich gut im Team aufgehoben fühlt und die Entscheidung für dieses Ehrenamt keineswegs bereut.

So geht es auch den anderen, die knapp ein Jahr dabei sind. Sie kannten zwar die Räumlichkeiten, weil sie beispielsweise Kurse in der FBS besuchten oder die Angebote der Bücherei nutzten, wussten aber nicht um die Möglichkeiten, aktiv zu werden. So wie Maria Funk, die mittwochsabends ihren Dienst versieht. „Ich habe viele Menschen kennengelernt, denn mittwochs ist viel los. Das Ehrenamt hat mein Leben glücklicher und erfüllter gemacht“, berichtet sie. Als Vorteil sieht beispielsweise Ulrike Wahlers, dass es ein zeitlich begrenztes Engagement ist. „Ich bin voll berufstätig und habe eine Familie. Aber ich war immer ehrenamtlich aktiv und wollte auch wieder etwas machen. Hier habe ich das Gefühl, dass ich etwas geben kann, das toll ist und geschätzt wird“, sagt die Berufsberaterin und fügt lachend hinzu: „Hier trifft man Gott und die Welt.“

Doch werden die Frauen und Männer am Infopoint nicht nur angesprochen, wenn jemand seinen Veranstaltungsraum sucht, sondern auch Gäste aus ganz Deutschland kommen ins einsA. „Sie lassen sich erklären, was es mit dem Haus auf sich hat oder fragen nach, was sie in der Region touristisch machen können. Auch so etwas kann immer passieren“, berichtet Hannelore Koch aus Sythen. 

Petra Kordel und Wolfgang Werner schätzen das einsA ebenso. Sie engagieren sich beide für das sogenannte Kunstforum im Bereich Kunst und Kultur. Sei es für Lesungen, Ausstellungen oder Konzerte. „Wir hatten vorher keine Möglichkeit, Ausstelllungen zu organisieren. Nun gibt es hier im Haus 300 Meter Bilderleisten und wir können bis zu 100 Bilder aufhängen“, erklärt Werner. Die Nachfrage sei sehr hoch, und bereits bis 2026 seien die Ausstellungen gebucht. „Uns ist es ein Anliegen, eine gute Mischung aus jungen, ortsansässigen sowie etablierten Künstlerinnen und Künstlern zu schaffen. Im Moment stellen 16 Kunstschaffende unserer französischen Partnerstadt Charleville-Mézières aus“, ergänzt Kordel. 

Besonders schätzen die Aktiven das gute Miteinander und den Zusammenhalt, sei es untereinander oder mit den neben- und hauptamtlichen Mitarbeitenden im Haus. „Die Vision des einsA ist voll aufgegangen. Es ist wirklich ein ‚Haus für alle‘ geworden“, freut sich auch Irmgard Neuß, ehemalige Leiterin der FBS und Initiatorin für das intergenerative Konzept. Und die Ideen gehen nicht aus. „Wir haben beispielsweise einen Klöntisch zu bestimmten Zeiten im Bistro eingerichtet, an den sich Menschen setzen können, die Kontakt suchen. Dafür suchen wir übrigens noch Ehrenamtliche“, wirbt sie für ein weiteres Projekt. 

Michaela Kiepe