Erfolgreicher C-Kirchenmusiker

, Kreisdekanat Steinfurt

Tochter Marie-Louise legte vor – und Vater Markus Wixmerten hat nachgezogen. Der 52-Jährige ist seit kurzem C-Kirchenmusiker. Seine Ausbildung, die das Bistum Münster jährlich anbietet und die zum nebenberuflichen Dienst als Organist und Chorleiter befähigt, hat er gerade erfolgreich abgeschlossen. „Eine tolle Leistung“, lobt Andrea Brinkhaus-Wermers, hauptamtliche Kantorin der Emsdettener Pfarrei St. Pankratius, und freut sich über die Verstärkung für den Organisten-Pool. Am Samstag, 21. November, bekommen Markus Wixmer-ten und die anderen Teilnehmer im Rahmen eines Gottesdienstes in Münster ihre Zertifikate.

Markus Wixmerten an der Orgel

Markus Wixmerten aus Emsdetten hat seine Ausbildung zum nebenberuflichen Kirchenmusi-ker bestanden.

Der Emsdettener ist familiär vorbelastet. Schon als junger Erwachsener hat Markus Wixmerten aushilfsweise die Orgel in Herz Jesu gespielt. Genauso wie sein Großvater und der Onkel. Doch dann kam der Job und die Familie. Beides brauchte seine Aufmerksamkeit – und Zeit.

Die frühe Leidenschaft für Musik hat er an seine Tochter Marie-Louise weitergegeben. Bis heute singt die 22-Jährige in der Mädchenkantorei. Als Jugendliche hat die Lehramtsstudentin für Latein und Geschichte angefangen, Orgelunterricht zu nehmen. Dann machte sie kurz vor dem Abitur die Kirchenmusikerausbildung. An jedem Wochenenden spielt sie in mindestens zwei Gottesdiensten die Orgel.

Markus Wixmerten hat die musikalische Entwicklung seiner Tochter immer mit Interesse und ein wenig positivem Neid begleitet. Bis sein Entschluss feststand: „Ich versuche es auch.“ Um wieder ins Orgelspiel hineinzukommen nahm er, subventioniert vom Bistum Münster, Unterricht bei Andrea Brinkhaus-Wermers. Sie hat ihn nach einem „Schnupperjahr“ auch ermutigt, die zweijährige Ausbildung zum C-Kirchenmusiker zu machen.

Der theoretische Part fand immer freitags von 17 bis 21 Uhr in der Kirchenmusikschule in Münster statt – mit Ausnahme der Ferien. Neben Literaturspiel, Chorleitung, Liturgiegesang und Tonsatz/Gehörbildung mussten die Kursteilnehmer Sprechen und Singen sowie Meilensteine der Musikgeschichte und allgemeine Details zum Orgelbau lernen. Dazu kam der praktische Teil vor Ort. „Es wird von den Studierenden während der Ausbildung schon eine Menge verlangt“, betont Andrea Brinkhaus-Wermers.

Weil er als Geschäftsführer einer Senioreneinrichtung tagsüber sehr eingespannt ist, konnte Markus Wixmerten oftmals erst spät abends üben. Er ist Andrea Brinkhaus-Wermers und auch Pfarrer Norbert Weßel für die Unterstützung und das große Vertrauen dankbar: „Ich habe einen Kirchenschlüssel bekommen und konnte so jederzeit an die Orgel.“

Seit vielen Jahren engagiert sich der Emsdettener in der Pfarrei, zeitweise auch im Pfarreirat, und singt im Kirchenchor. Bereits in seiner „Lehre“ durfte der 52-Jährige ab und zu mal ein Lied in der Messe spielen – wenn Tochter Marie-Louise ihn an den Spieltisch ließ: „Sie war eine strenge Lehrerin“, sagt der Vater mit einem Schmunzeln. Und gibt ehrlich zu: Vor den Gottesdiensten hat er schon ein wenig Lampenfieber. Aber dann hilft ihm sein Lieblingslied, bei dem es in der ersten Strophe heißt: „Wer nur den lieben Gott lässt walten und hoffet auf ihn allezeit, den wird er wunderbar erhalten in aller Not und Traurigkeit. Wer Gott dem Allerhöchsten traut, der hat auf keinen Sand gebaut.“

Die neuen Ausbildungskurse zum C-Kirchenmusiker im Bistum Münster starten im Herbst 2021. Darauf weist Ulrich Grimpe vom Referat Kirchenmusik hin. Voraussetzungen für die Ausbildung sind Fertigkeiten im Klavierspiel sowie eine gute Stimme und ein gutes Gehör. Anmeldungen sind ab sofort im Referat Kirchenmusik im Bischöflichen Generalvikariat in Münster, Telefon 0251/495570, oder per Mail an kirchenmusik@bistum-muenster.de möglich. Dort gibt es auch weitere Informationen.

Gudrun Niewöhner