Erste gemeinsame Mitarbeitervertretung für Ludgeruskliniken

, Stadtdekanat Münster

Reinhild Everding weiß aus Erfahrung, was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Clemenshospital in Münster bewegt. Nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester in dem Haus, das von der Alexianer Misericordia GmbH betrieben wird, hat die 59-Jährige viele Jahre in der Pflege und schließlich als Stationsleitung gearbeitet. „Mich hat immer die Frage umgetrieben, wo die Mitarbeitenden in einem kirchlichen Betrieb stehen“, beschreibt Reinhild Everding. 2004 ließ sie sich darum in die Mitarbeitervertretung wählen, seit 2006 ist sie deren Vorsitzende und für diese Aufgabe freigestellt. Die Beschwerden und Sorgen der Kolleginnen und Kollegen ernst nehmen und ihr Sprachrohr gegenüber dem Dienstgeber sein, das ist ihr wichtig.

Reinhild Everding engagiert sich in der Mitarbeitervertretung (MAV) des Clemenshospitals in Münster.

© Clemenshospital

Was der Betriebsrat in Unternehmen ist, sind die Mitarbeitervertretungen in den Einrichtungen der katholischen Kirche. Das Bistum Münster zählt bundesweit die meisten Mitarbeiter-vertretungen. Am 14. April wird in den rund 600 MAVen neu gewählt – so auch im Clemenshospital in Münster, wo es in diesem Jahr eine Besonderheit gibt: Seit 2016 sind das Clemenshospital und die Raphaelsklinik zu den Ludgeruskliniken Münster zusammengeschlossen und haben eine gemeinsame Geschäftsführung. Demnächst soll es auch eine gemeinsame Mitarbeitervertretung geben. „Die MAV im Clemenshospital hatte bisher 15 Mitglieder, die MAV in der Raphaelsklinik 13. Künftig wird es eine gemeinsame MAV mit 17 Mitgliedern geben, die die Interessen gegenüber dem Dienstgeber vertreten“, erklärt Reinhild Everding. Die Kandidatenliste ist lang: „So wird die ganze Bandbreite der Mitarbeiterschaft abgedeckt“, freut sie sich.

Die MAV-Vorsitzende schätzt das Miteinander im Clemenshospital, das sich vor allem auch in den zurückliegenden Monaten gezeigt habe. Arbeitsschutz, Dienstpläne, Impfen – diese Themen hätten die Dienstgemeinschaft im Zuge der Corona-Pandemie besonders gefordert. „Man spürt, dass wir dabei nicht gegeneinander arbeiten, sondern dasselbe Ziel verfolgen, nämlich allen einen sicheren Arbeitsplatz zu bieten, an dem sie sich wohlfühlen“, sagt Reinhild Everding.

Neben dem Alltagsgeschäft, das in den verschiedenen MAV-Ausschüssen wie Arbeitsschutz, Arbeitszeit und Öffentlichkeitsarbeit bearbeitet wird, haben die Mitglieder der MAV in den kommenden Jahren vor allem zwei Themen auf der Agenda: „Wir arbeiten weiter daran, dass die beiden Kliniken gut zusammengeführt werden und auch von den Mitarbeitenden als eins wahrgenommen werden“, sagt die 59-Jährige. „Außerdem wünschen wir uns, dass der Dienstgeber familienfreundlicher wird. Deshalb setzen wir uns für eine betriebliche Kinderbetreuung ein, damit die Familie und der Beruf noch besser miteinander vereinbart werden kann“, gibt Reinhild Everding einen Ausblick.

Ann-Christin Ladermann