Familienbildungsstätte Selm feierte ihr 50-jähriges Bestehen
Zwei runde Geburtstage galt es am Freitag, 10. März, in Selm zu feiern. Das 50-jährige Bestehen der Familienbildungsstätte (FBS), die gleichzeitig seit zehn Jahren Mehrgenerationenhaus ist.
Als Mütterschule 1967 gegründet, bestimmten Kurse das Programm, die Frauen auf ihre künftige Rolle als Mutter vorbereiten sollten. Heute sieht das Angebot der FBS vielfältiger aus. Die Verantwortlichen haben auf die sich wandelnde Gesellschaft und ihre Anforderungen reagiert.
"Gemeinsam möchten wir feiern und Dank sagen", begrüßte Leiterin Doris Krug die Gäste in der Selmer Friedenskirche. "Gestärkt durch unseren Glauben haben wir diese verantwortungsvolle Arbeit geleistet und werden sie weiter leisten können", sagte sie. Deshalb startete der Festtag mit einem Gottesdienst, zu dem Weihbischof Dieter Geerlings nach Selm gekommen war. Er zelebrierte die heilige Messe gemeinsam mit Claus Themann, Pfarrer der katholischen Pfarrei St. Ludger.
In seiner Predigt ging Geerlings auf den Wandel ein. "Die Familie rückt verstärkt in den Blick der Öffentlichkeit in ihrer ganzen Vielfalt. Dafür müssen wir offen sein", sagte der Weihbischof und zitierte Papst Franziskus: "Die Wirklichkeit kommt vor dem Ideal." Die Familie sei als Geschenk Gottes anzusehen. Sie sei nicht statisch, sondern lebendig und müsse sich immer wieder finden, um ihr Zusammenleben zu gestalten. "Alle Formen von Familie verdienen Unterstützung. Es geht nicht um einen Rückblick auf ein Idealbild von Familie, sondern es geht darum, Familie in ihrer Vielfalt wahrzunehmen und darin Spuren Gottes zu erkennen", betonte Geerlings. Wo Menschen in ihrem Leben Gottsucher blieben, dort entstehe eine neue Familie, eine christliche Familie als Gemeinde, echt und authentisch. "Meinen Dank richte ich an alle, die die Familienbildungsstätte tragen und fördern. Ich wünsche, dass Sie dies noch lange zum Heil der Menschen ausüben können", richtete der Weihbischof das Wort an die Anwesenden.
Auch Kreisdechant Johannes Arntz bedankte sich bei den Verantwortlichen der FBS. "Die Familienbildung hat sich in den vergangenen 50 Jahren verändert. Dieser Wandel wird uns auch in Zukunft weiter beschäftigen. Sie schauen auf die Menschen, auf ihre Bedürfnisse und helfen ihnen, das Leben zu lernen und zu leben", betonte er in seinem Grußwort.
Im Anschluss an die heilige Messe standen Gespräche und Begegnungen im Mittelpunkt der Feierlichkeit. "Die Familienbildungsstätte ist ein Ort der Bildung und der Begegnung sowie ein Lernort des Lebens", hob Krug in ihrer Begrüßung hervor. Sie lud die Gäste ein, durch das Haus zu gehen und unterschiedliche Angebote und Informationen wahrzunehmen wie beispielsweise die Ausstellung "Alles Familie" der internationalen Jugendbibliothek. Gezeigt werden noch bis zum 5. April Familiendarstellungen aus aktuellen Bilderbüchern. "Die Ausstellung macht deutlich, dass sich das Bild der Familie in den letzten Jahren verändert hat. Die aktuellen Bilderbücher greifen diese Entwicklung auf und stellen unterschiedliche Familienmodelle vor", informierte die Leiterin. Beständigkeit und Wandel gäbe es gleichermaßen in der Familienbildung. Wichtig sei es, sich darauf einzustellen, wie die Menschen ihre Lebensverhältnisse gestalten und entsprechende Angebote zu schaffen.
Bildunterschrift:
- Gespräche und Begegnungen standen im Vordergrund der Jubiläumsfeier. Sie nutzen die Gelegenheit: (von links) Weihbischof Dieter Geerlings, Pfarrer Claus Themann, FBS-Leiterin Doris Krug, Marie-Luise Murlowski, von 1971 bis 1999 Leiterin der FBS, sowie Kreisdechant Johannes Arntz.
- Den Dankgottesdienst zelebrierten der Selmer Pfarrer Claus Themann (links) und Weihbischof Dieter Geerlings.
Text: Bischöfliche Pressestelle / 10.03.17
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Fotos: Michaela Kiepe/Bischöfliche Pressestelle