FirmFilmFestival: 300 Jugendliche lassen sich zum Nachdenken anregen
Witzig, traurig, ernst – Filme können ganz unterschiedliche Emotionen auslösen und gleichzeitig zum Nachdenken anregen.
Diese Erfahrung haben rund 300 Firmlinge aus dem Stadtdekanat Münster gemacht, die mit ihren Katecheten am 28. Februar zum FirmFilmFestival ins Cineplex Münster gekommen waren. Mittendrin: Weihbischof Dr. Stefan Zekorn. Er begrüßte die Jugendlichen und kam mit ihnen über die Filme ins Gespräch.
Bereits zum dritten Mal hatten die Jugendseelsorgekonferenz im Stadtdekanat Münster und das Regionalbüro Ost in Kooperation mit dem Cineplex Münster zu der Veranstaltung im Rahmen der Firmvorbereitung eingeladen. Auf dem Programm standen zunächst vier Kurzfilme unterschiedlicher Genres, aus denen die Firmlinge ihren Favoriten wählen konnten. Mehr als 70 Prozent der Jugendlichen setzte den Kurzfilm ‚Was wisst ihr schon?‘ auf den ersten Platz. "Nichts ist auf den ersten Blick so, wie es scheint", das nahm die 16-jährige Elena aus Gievenbeck von dem eindrücklichen Film, der auf dem Text einer Poetry-Slammerin basiert, mit. "Man soll nicht so schnell über jemanden urteilen, manchmal steckt noch eine ganz andere Geschichte dahinter", erklärte sie.
Auch die anderen drei Kurzfilme, thematisch aus dem Lebensalltag der Jugendlichen, erhielten zustimmenden Applaus. Im animierten Kurzfilm ‚Alienation‘ dreht sich alles um das Erwachsenwerden, in ‚Wrapped’ erobert sich die Natur die vermeintlich zivilisierte Welt zurück und ‚bon voyage‘ greift wortlos, aber eindringlich die Flüchtlingsthematik auf.
Besonders der zuletzt genannte Animationsfilm, in dem sich dutzende Migranten auf einem überfüllten LKW auf eine Reise durch die Sahara bis ans Meer begeben, hatte für die Firmlinge eine besondere Bedeutung: Denn unter ihnen im Kinosaal saßen zehn junge Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan, Ghana und dem Iran, die vor wenigen Monaten Ähnliches erlebt haben. Weihbischof Zekorn, der sein Kreuz hinter ‚bon voyage‘ gesetzt hatte, verband sein Voting mit einem Appell an die Jugendlichen: "Bitte diskutiert in eurer Klasse, eurem Freundeskreis, eurer Familie über die Aufnahme von Flüchtlingen." Auch wenn ein Großteil der Menschen dem nach wie vor positiv gegenüber stünde, gebe es Menschen, die eine weitere Aufnahme von Flüchtlingen ablehnten. "Ich finde, da müssen wir gegenarbeiten und eine andere Stimmung erzeugen", sagte der Weihbischof. Mit großem Applaus stimmten die Firmlinge ihm zu.
Der Hauptfilm des Abends mit dem Titel ‚Ich und Earl und das Mädchen‘ erzählte die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft eines jungen filmbesessenen Außenseiters mit einer krebskranken Mitschülerin. Sich selbst annehmen und den anderen ernst nehmen – diese Botschaft nahmen die Firmlinge mit nach Hause.
"Kirche begegnet den Jugendlichen hier an einem der Hotspots Münsters", fasste Hans-Dieter Sauer, Mitglied der Jugendseelsorgekonferenz, die Idee des Festivals zusammen. Gleichzeitig sei es für die Firmlinge eine gute Gelegenheit, über die Pfarreigrenze hinaus auch anderen Firmlingen zu begegnen in einem ihnen vertrauten Umfeld. Das sah auch die 16-jährige Svea aus der Pfarrei Liebfrauen-Überwasser so: "Ich komme hier sonst mit meinen Freundinnen auch hin und wenn wir das jetzt sogar als Vorbereitung auf unsere Firmung machen, ist das umso cooler."
Bildunterschrift: Anlässlich eines Kurzfilms zur Flüchtlingsthematik appellierte Weihbischof Zekorn an die Jugendlichen, in ihrem Umfeld weiter über die Aufnahme von Flüchtlingen zu sprechen.
Text: Bischöfliche Pressestelle / 29.02.16
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de