Wallfahrtsrektor Gregor Kauling, Ahmad Aweimer vom Zentralrat der Muslime in Deutschland, Pastor David Burau von der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde sowie Michael Rubinstein, Verwaltungsleiter der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs, berichteten über die Bedeutung der Mahlzeit und des gemeinsamen Essens in ihren Religionen und sprachen Tischgebete. Aweimer betonte, wie wichtig Großzügigkeit gegenüber anderen Menschen sei. Pastor Kauling erklärte, dass in der Eucharistie die Auferstehung im Zeichen des Mahls gefeiert werde.
Burau erinnerte an eine Geschichte aus dem Lukasevangelium, in der berichtet wird, wie ein Mann zu einem Festmahl einlädt und, nachdem alle Gäste abgesagt haben, seinen Diener beauftragt, alte, kranke und arme Menschen von der Straße einzuladen. Dennoch war noch immer Platz. „Jedes Gastmahl ist eine Erinnerung daran, dass immer noch Platz an der Tafel ist“, sagte Burau. Das gelte gerade in der heutigen Zeit: „Es ist immer noch Platz.“ Für Rubinstein ist die gemeinsame Wallfahrt ein wichtiges Zeichen. Die Gesellschaft dividiere sich immer mehr auseinander, „ein gemeinsamer Tisch ist das beste Signal, das man finden kann. Er lädt ein, miteinander zu reden. Und wer miteinander redet, redet nicht übereinander.“
Christian Breuer