Der Ökumenische Pfingstmontag steht unter dem Leitwort „Jeder hörte sie in seiner Sprache reden“. Die Verantwortlichen haben sich aufgrund der Aktualität für diesen Bibelvers entschieden: „Heute hat man oft den Eindruck, dass wir Menschen mehr digital als analog unterwegs sind“, sagt Schweder. „Wir möchten gemeinsam schauen, wie der Geist Gottes in uns heute das Pfingstwunder bewirken kann.“ Das Fest setze bewusst die Gemeinschaft und die direkte Kommunikation in den Mittelpunkt.
Der Tag beginnt mit einem Festgottesdienst um 11.30 Uhr auf dem Domplatz. Neben dem stellvertretenden katholischen Stadtdechanten, Pfarrer André Sühling, und dem evangelischen Superintendent Ulf Schlien wird der Vorsitzende der ACK in Deutschland, Erzpriester Radu Constantin Miron, den Gottesdienst mitfeiern und die Predigt halten. Seit Anfang April hat er als erster orthodoxer Christ dieses Amt inne.
Musikalisch wird der Gottesdienst von einem Projektchor unter der Leitung von Regionalkantorin Jutta Bitsch und den Posaunenchören des evangelischen Kirchenkreises unter der Leitung von Ulrich Dieckmann mitgestaltet. „Musik und Tanz spielen an diesem Tag eine große Rolle“, kündigt Jutta Bitsch an, „wir möchten das Motto musikalisch lebendig machen.“ Ab 13.30 Uhr schließt sich ein Ökumenischer Markt auf dem Domplatz an, bei dem sich an 16 Ständen Einrichtungen und Verbände mit ökumenischer Ausrichtung präsentieren. „Von den Hospizbewegungen bis zur Telefonseelsorge, von der Fairhandelsgruppe bis zu Alt-Katholischen Pfarrgemeinde sowie der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit ist alles dabei“, sagt Stadtdekanatsgeschäftsführer Sebastian Reimann.
Aktiv werden können die Besucherinnen und Besucher bei einer Kunstaktion im Paradies des Domes: Pfarrer Thomas Schulz hat dafür eine 20 Quadratmeter große Leinwand in einem pfingstlichen Orange-Rot bemalt. Wer mag, kann seinen Körperumriss darauf malen lassen und diesen mit einem pfingstlichen Wort schmücken. „In einer Sprache, die einem vertraut ist“, erklärt Schulz in Anlehnung an das Leitwort. „Das fertige Kunstwerk soll die Vielfalt der Menschen aufzeigen“, sagt er.
Beim Bühnenprogramm ab 14 Uhr auf dem Domplatz können sich die Initiatoren unter anderem über internationale Gäste freuen: Die christliche Pop- und Gospelsängerin Geraldine Latty aus London wird pfingstliche Töne anstimmen und das Publikum mitnehmen. Eingerahmt wird das Konzert von einer Darstellung der Musicaltanzschule „Dance a story“ aus Münster-Coerde.
Wer statt der Töne lieber das Wort ins Zentrum stellen möchte, ist um 14 Uhr zu einem Podiumsgespräch mit dem Titel „Ökumenische Perspektiven nach dem Jahr 2017“ in die Bezirksregierung eingeladen. Vertreter verschiedener Konfessionen werden dabei über Impulse sprechen, die vom Reformationsjubiläum 2017 ausgegangen sind.
Der Ökumenische Pfingstmontag endet um 16 Uhr mit einer Vesper im St.-Paulus-Dom, die musikalisch von der Londoner Band sowie dem münsterischen Projektchor mitgestaltet wird.
Ann-Christin Ladermann