Gottes Wort leben, setzt voraus, dass wir es hören
Aufmerksam sein für das Wort Gottes: Dazu hat Abtpräses Ansgar Schmidt die Gläubigen bei der Eröffnung der Telgter Wallfahrt am 30. April in der Propsteikirche St. Clemens ermutigt.
"Gottes Wort leben, setzt voraus, dass wir es hören", griff der Benediktinerbruder aus Trier das Motto der Wallfahrt, "Gottes Wort leben", auf. Schmidt war von 1981 bis 2005 Abt der Benediktinerabtei St. Matthias in Trier und ist jetzt Abtpräses der Kongregation von der Verkündigung, ein Zusammenschluss von Benediktinerinnen- und Benediktiner-Klöstern.
In seiner Predigt ging der Abtpräses auf die zuvor gehörte Emmauserzählung ein, in der der Tod Jesu die Jünger und die Frauen zunächst in eine Lebenskrise stürze. Die Begegnung mit dem Auferstandenen jedoch bringe "ihr Herz zum Brennen" und dränge sie dazu, diese Erfahrung miteinander zu teilen. "Wir sprechen selten persönlich über den eigenen Glauben, darüber, wie der Glaube unseren Alltag prägt und trägt", schlug der Benediktiner den Bogen in die Gegenwart. Vieles würde sich verändern, wenn das Osterlicht in den Menschen entzündet werde, "wenn Gottes Wort in uns und durch uns lebt". Dafür brauche es eine gegenseitige hörbare Ermutigung, betonte Schmidt.
Vorgelebt habe dies Maria, die Mutter Jesu. "Sie hat Gottes Wort in einzigartiger Weise gelebt; in ihr ist Jesus Mensch geworden", fasste der Abtpräses zusammen. Wie das Wallfahrtsmotto "Gottes Wort leben" heute umgesetzt werden kann, machte Schmidt an einem zweiten Zuruf Marias deutlich: "Was er euch sagt, das tut." "Wem das noch nicht konkret genug ist, der findet die Gebrauchsanweisung in den Werken der Barmherzigkeit", erklärte er. Hungrige speisen, Fremde beherbergen, Kranke trösten, das bedeute übersetzt "Gottes Wort leben", sagte der Abtpräses.
Musikalisch gestaltet wurde die Festmesse in der voll besetzten Kirche vom Telgter Propsteichor. Im Anschluss an den Gottesdienst zogen die Gläubigen, Mitglieder des Malteserordens sowie Fahnenabordnungen katholischer Verbände mit dem Gnadenbild der Schmerzhaften Mutter in einer Lichterprozession durch die geschmückte Stadt. Das Bild wurde dabei nach guter Tradition von Vertretern der Bäcker-, Metzger- und Brauergilde durch die Dunkelheit getragen.
Bildunterschrift: In einer Lichterprozession zogen die Gläubigen, Mitglieder des Malteserordens sowie Fahnenabordnungen mit dem Gnadenbild durch die geschmückte Stadt.
Text: Bischöfliche Pressestelle / 30.04.17
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Foto: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann