Seinen Glauben, sagte Father Andrew Wanjohi, habe er Gott, aber auch dem Wirken der Missionare in seiner Heimat zu verdanken. Der 50-Jährige, der in einer von Missionaren geführten Schule lesen und schreiben gelernt hat und heute zu den Comboni-Missionaren gehört, zeigte sich beeindruckt vom Mut der Männer, die aufgebrochen seien, ihr eigenes Land, ihre Familien verlassen hätten, um in Afrika zu evangelisieren. Wanjohi dankte auch den vielen Freiwilligen, die jedes Jahr als Missionare auf Zeit Projekte im Ausland unterstützen: „Afrika hat viel bekommen, vor allem aus Deutschland, jetzt ist es an der Zeit, etwas zurückzugeben.“
Die Kirche in Afrika sei jung und lebendig, erklärte der Ordensmann aus Kenia. Von den Erfahrungen in seiner Heimat könnten Länder wie Deutschland profitieren. Deshalb sein Wunsch: „Wir schicken von Afrika aus Missionare in die Welt und nach Europa.“
Beim anschließenden Austausch im Pfarrheim berichtete er von seiner Arbeit als Pfarrer einer Gemeinde im Nordosten von Nairobi, nahe Dandora, der größten Müllhalde der Hauptstadt. Die Pfarrei ist Anlaufpunkt für viele Menschen, die in der Hoffnung auf ein besseres Leben aus ländlichen Gebieten in die Stadt ziehen. Um Jugendliche von der Straße zu holen und vor dem Einstieg in die Kriminalität zu bewahren, hat die Pfarrei soziale Initiativen gegründet, darunter Sport- und Musikangebote. „Sport bringt junge Menschen in Bewegung und Musik ist Therapie“, so Father Andrew.
Während seiner Termine im Bistum Münster wurde Father Wanjohi von Hans-Georg Hollenhorst, Referent in der Missio-Diözesanstelle, begleitet. Hollenhorst betonte bei seiner kurzen Einführung zu Beginn des Gottesdienstes in Ladbergen, dass der Weltmissionssonntag die größte Solidaritätskollekte weltweit sei.
Gudrun Niewöhner