Große Identracht beschließt Ida-Woche in Lippetal-Herzfeld
Bischof Dr. Felix Genn hat die katholischen Christen dazu aufgerufen, den Menschen, die in Deutschland Zuflucht vor Krieg, Gewalt und Verfolgung suchen, zu helfen.
In seiner Predigt zum Abschluss der Ida-Woche in Lippetal-Herzfeld am 13. September entbot Genn zugleich einen Gruß an die jüdischen Gemeinden, die ab dem Abend desselben Tages ihr Neujahrfest feiern. Zugleich verurteilte der Bischof den kürzlich verübten Anschlag auf die Synagoge in Münster und sprach von einem starken Zeichen, das die Münsteraner mit ihrer Solidaritätsbekundung zeigten.
In seiner Predigt in der Heiligen Messe ging Genn auf das Gleichnis vom Mann ein, der beim Pflügen auf einem Acker einen Schatz findet und sein ganzes Hab und Gut verkauft, um diesen Acker zu erwerben. Ähnlich handelt im Matthäus-Evangelium ein Kaufmann, der eine kostbare Perle findet und alles daran setzt, sie zu erstehen. Mit dem Schatz und der Perle seien keine materiellen Werte gemeint, sagte Genn, sondern der tiefe Glaube. "Gott ist für uns Menschen das Kostbarste schlechthin", erklärte der Bischof. In ihrem tiefen Glauben sei auch die Heilige Ida von Herzfeld, die als Kirchenstifterin verehrt wird, für die Menschen ein Vorbild. Die Basilika St. Ida ist die älteste Wallfahrtskirche in Westfalen. Die Frage, ob Ida es wert sein, "dass wir ihr heute noch vertrauen", beantwortete Genn mit einem klaren Ja.
Angesichts der vielen Menschen, die derzeitig als Flüchtlinge nach Deutschland kämen, weil in ihren Heimatländern Krieg herrsche, und die hoffentlich bleiben könnten, stelle sich gerade für junge Leute die Frage, was Christ zu sein bedeute. Viele Flüchtlinge hätten einen anderen Glauben. Umso wichtiger sei ein klares Bekenntnis zu Gott. Dabei gehe es nicht darum, sich in den Vordergrund zu schieben. Der Bischof verwies auf Christi Beispiel: "Jesus liebte es, am Rande zu stehen." Aber er habe sich stets auf die Liebe seines Vaters verlassen können, so wie die Menschen darauf vertrauen könnten, dass "Gott in seiner Liebe niemanden fallen lässt". Aus diesem Glaubensverständnis heraus habe auch die Heilige Ida gehandelt, so dass ihr die Menschen bis heute vertrauten.
Im Anschluss an die festliche Messe, die zehn Chöre auch aus den Nachbarstädten mitgestalten, zog die gesamte Gemeinde mit dem Bischof aus der Basilika aus. Der mitgeführte Schrein mit den Reliquien der Heiligen Ida wurde von einem von vier Pferden gezogenes Gespann durch Herzfeld gefahren. Die ,Große Identracht‘ endete mit dem Schlusssegen und dem anschließenden Pfarrfest rund um die Kirche.
Text: Bischöfliche Pressestelle
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