Im Notfall auch als Handy-Verleiher gefragt

Er war einer der Schnellsten: Als das Bistum Münster einige Monate vor Beginn der Feierlichkeiten zum 750-jährigen Jubiläum des St.-Paulus-Doms freiwillige Helferinnen und Helfer suchte, hat sich Sascha Benedikt Idziaszek sofort gemeldet.

"Da war die Mailadresse für die Anmeldung noch gar nicht richtig eingerichtet", erinnert er sich lachend. Seine E-Mail kam dennoch an, und so ist Idziaszek an diesem Samstag (27. September 2014) bei Organisation und Durchführung der "Nacht der Lichter" im Dom im Einsatz. Vorher hat er bereits an einem Infopunkt am Bahnhof Besucherinnen und Besucher beraten und begleitet.

Für den 43-Jährigen ist all das kein Neuland. "Ich bin sozusagen begeisterter ehrenamtlicher Helfer bei Großereignissen", erzählt er. Mehrfach habe er schon bei Katholikentagen mitgearbeitet. Zuletzt sei er im Mai in Regensburg im Pressezentrum eingesetzt gewesen, schildert der freie Journalist und Heilpraktiker für Psychotherapie, der außerdem als gesetzlicher Betreuer arbeitet.

Mit dem Engagement am Infopunkt hat Idziaszek beim Domjubiläum einen guten Einstand erlebt. "Das war wirklich gut, die Leute waren alle superfreundlich", berichtet er von seinem fünfeinhalbstündigen Einsatz am Freitag. Manche Passanten hätten allerdings auch kirchenkritische Diskussionen angefangen. "Dabei konnte man mit manchen reden, und bei anderen hat man gleich gespürt, dass das nichts bringt, weil sie auf ihren Standpunkt festgelegt sind", erzählt Idziaszek, "da hilft dann nur Humor." Ausfallend sei aber niemand geworden, auch nicht bei Reizthemen wie Kirchenfinanzen.

Kurioserweise seien die Helferinnen und Helfer in ihren gut sichtbaren roten Jacken mit der Aufschrift "Ich helfe" nicht nur zum Thema Domjubiläum angesprochen worden. "Die Leute wollten wissen, wo es Taxen gibt, wo das nächste Hotel ist, und einer wollte sich sogar ein Handy leihen, um seine Freundin anzurufen", nennt der 43-Jährige Beispiele. Natürlich habe man auch in diesen Fällen die Menschen unterstützt.

Nun freut sich Idziaszek auf die "Nacht der Lichter". Dreieinhalb Stunden inklusive Aufbau stehen für ihn auf dem Programm. "Es ist immer wieder beeindruckend, wie diese Veranstaltungen im Stile von Taizé ein spirituelles Umfeld schaffen, auch unter wenig geeigneten Voraussetzungen", findet er. Beim Katholikentag in Mannheim sei das beispielsweise in einer kahlen Halle mit nacktem Betonboden geglückt. Er freue sich besonders, dass in Münster Brüder aus Taizé selbst die zwei Stunden gestalteten.

Spiritualität ist dem Münsteraner, der in Roxel wohnt, wichtig. Er war Pfadfinder, Küstervertreter, hat einige Zeit sogar Theologie studiert und später in einem Zisterzienserkloster in der Eifel gelebt. Die Verbindung zum St.-Paulus-Dom ist immer geblieben. "Die Vesper sonntags um 15 Uhr ist für mich fester Bestandteil des Wochenendes", sagt er – so wie das Helfen bei Großveranstaltungen fester Bestandteil seines Lebens als Christ ist.

Text: Bischöfliche Pressestelle
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