Initiative gegen religiöse Verfolgung und für deren Opfer

Vertreter des Kolpingwerkes Landesverband Nordrhein-Westfalen (NRW) haben am 26. November etwa 20.000 Unterschriften gegen religiöse Verfolgung und für Religionesfreiheit an den Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages, Peter Hintze, überreicht.

An der Übergabe nahm unter anderem Weihbischof Dieter Geerlings teil.

"Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, das Thema ‚religiöse Verfolgung’ und das daraus resultierende Flüchtlingselend den Menschen in Nordrhein-Westfalen näherzubringen", betonte Karl Schiewerling. Der Bundestagsabgeordnete aus dem westfälischen Nottuln ist Landesvorsitzender des Kolpingwerkes in NRW. "Das Recht auf Religionsfreiheit ist ein elementares Menschenrecht, das besonders geschützt werden muss. Uns geht es in unserer Kampagne nicht nur um die verfolgten Christen, sondern um alle Menschen, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden", betonte er.

In unterschiedlichen Aktionen hatten sich zuvor die Kolpingsfamilien des Bundeslandes eingebracht, um die Kampagne des Verbandes zu unterstützen. Schwiewerling erklärte: "Mit diesen Aktivitäten wollten wir drei zentrale Anliegen in die Öffentlichkeit tragen: den Protest gegen die abscheulichen Verbrechen vor allem des Islamischen Staates im Irak und in Syrien,und die Hoffnung auf politische Bemühungen, dass die unzähligen Flüchtlinge, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden, dorthin zurückkehren können. Wo das nicht möglich ist, wollen wir den Flüchtlingen bei uns vor Ort helfen."

Bundestagsvizepräsident Peter Hintze zeigte sich erfreut über das wichtige Engagement des Katholischen Sozialverbandes: "Es ist wichtig, das Thema möglichst breit in die Öffentlichkeit zu bringen." Er wird die durch die Unterschriften gestützten Forderungen zur weiteren Befassung an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages weiterleiten.

"Kolping ist man nicht für sich – Kolping ist man für andere; erst recht, wenn wir uns international für Menschen einsetzen, die wegen ihres Glaubens an Leib und Leben bedroht sind", erklärte Schiewerling. Er dankte allen, "die sich im Rahmen der Kampagne mit großer Leidenschaft engagiert haben".

Selbstverständlich soll es nicht bei den Unterschriften bleiben, mit denen der Landesverband des Kolpingswerkes neben dem Ende der Verfolgung von Christen, Jesiden und schiitischen Muslimen im Irak und Syrien auch verstärkte Anstrengungen der Bundesregierung zur Unterstützung verfolgter und bedrohter Menschen fordert. Sofern es notwendig ist, soll die Bundesregierung demnach Menschen, die Schutz in Deutschland suchen, diesen gewähren. Alle beteiligten Ebenen der Politik sind daher aufgefordert, Rahmenbedingungen für die Aufnahme der Flüchtlinge und deren menschenwürdige Unterbringung zu schaffen.

Auch die Kirchen nehmen die Unterzeichner in die Pflicht: "Die Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen fordern wir auf, räumliche Kapazitäten zur Verfügung zu stellen." Das Kolpingwerk NRW will die lokalen Kolpingsfamilien weiter dabei unterstützen, in verschiedenen Initiativen aktive Flüchtlingshilfe zu organisieren. "Das Thema wird uns noch lange begleiten", sagte Schiewerling, "und wir als Christen dürfen dabei nicht zuschauen, sondern müssen die Menschen, die zu uns kommen, aktiv unterstützen."

Text: Bischöfliche Pressestelle
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