Jugendbildungsstätte Haus St. Benedikt bietet einen Freiwilligendienst an

, Kreisdekanat Coesfeld

Seit September leisten Amelie Liesen und Lara Cord-to-Krax einen Freiwilligendienst im Haus St. Benedikt. Für knapp ein Jahr ist die Jugendbildungsstätte des Klosters Gerleve ihr Arbeits- und Wohnort. Die beiden 19-Jährigen haben die Entscheidung noch keinen Tag bereut. Im Gegenteil. Mit Wehmut schaut Liesen bereits jetzt auf das Ende ihres Dienstes. „Das ist so ein bisschen wie ‚Ausziehen für Anfänger‘ bevor es später weitergeht“, sagt die Lembeckerin und lacht. Sie sei in der Zeit, in der sie sich in der Jugendbildungsstätte engagiere, auf jeden Fall selbstständiger geworden. „Wir trauen uns auch, mehr auszuprobieren“, fügt Cord-to-Krax hinzu, die aus Verl kommt. 

Amelie Liesen und Lara Cord-to-Krax sitzen gemeinsam mit Matthias Kortmann an einem Tisch und sprechen miteinander.

Sie können einen Freiwilligendienst in der Jugendbildungsstätte Haus St. Benedikt in Gerleve nur empfehlen: Amelie Liesen aus Lembeck (links) und Lara Cord-to-Krax aus Verl (rechts). Hausleiter Matthias Kortmann freut sich über Bewerbungen.

© Bistum Münster

Die Aufgaben für die beiden Freiwilligen sind sehr vielfältig. Kurs- und Hausmeisterwochen wechseln sich ab. Während sie in den Kurswochen als Teamer beispielsweise „Tage religiöser Orientierung“ für Schulklassen oder Kurse für Pflegeschulen anbieten, sind sie in den Hausmeisterwochen hinter den Kulissen tätig. „Das ist sehr abwechslungsreich. Wir bereiten für die Teilnehmenden alles so vor, dass es für sie schön ist. Aber wir mähen auch Rasen oder erledigen kleine handwerkliche Aufgaben in Absprache mit den Hausmeistern“, nennt Cord-to-Krax Beispiele. Besonders schätzen die Abiturientinnen, dass sie Teil des gesamten Teams sind. „Wir nehmen neben unseren Seminaren zum Freiwilligendienst auch an Teamfortbildungen teil. Das ist super und zeigt die Wertschätzung, die uns entgegengebracht wird“, berichtet Liesen. Ihr habe die Zeit in der Jugendbildungsstätte zudem bei der Berufsfindung geholfen. „Wir schnuppern in viele unterschiedliche Berufsfelder hinein. Ich werde nach meinem Freiwilligendienst ‚Soziale Arbeit‘ in Münster studieren“, berichtet sie. Für Cord-to-Krax sieht der weitere Lebensweg anders aus. „Ich hatte bereits eine Ausbildungsstelle als Werbetechnikerin und werde diese auch am 1. August antreten. Aber mir war es wichtig, zwischen Abiturstress und Ausbildung etwas ganz anderes zu machen“, beschreibt sie ihre Motivation. 

Auch für die Jugendbildungsstätte sind die Freiwilligen ein Gewinn. „Vor allem, wenn es um die Arbeit mit den Schulklassen geht. Sie sind jünger und näher dran als wir“, erläutert Matthias Kortmann, der das Haus leitet. Zudem sorgten sie dafür, dass die Bildungsstätte ein lebens- und aufenthaltswerter Ort sei sowohl für die Jugendlichen als auch für junge Erwachsene. „Darauf legen wir großen Wert“, betont er. 

Während ihres Freiwilligendienstes leben die beiden Frauen in der Woche als Wohngemeinschaft im Altbau, in dem die Freizeiträume untergebracht sind. Sie haben zwar eine Kochgelegenheit, nutzen aber gern die angebotenen und gemeinsamen Mahlzeiten. Sei es mit den Schulklassen oder den Mitarbeitenden. „Es ist sehr familiär und beim Essen sprechen wir auch über private Themen. Außerdem ist die Verpflegung vom Frühstück bis zum Abendessen wirklich gut“, lobt Liesen. Einig sind die beiden, dass sie einen Freiwilligendienst in der Jugendbildungsstätte auf jeden Fall weiterempfehlen können. 

Auch wenn es seit Ostern große Veränderungen auf dem Gelände gibt. „Unsere Jugendbildungsstätte besteht aus zwei Häusern. 2015 ist der Neubau eröffnet worden. Das Haus II wird nun komplett kernsaniert“, berichtet Kortmann. Elf Doppel- und zwei Vierbettzimmer werden künftig über eigene Bäder verfügen. Und auch die Seminarräume sowie der Speisesaal werden in dem Mitte der 1980er Jahre gebauten Haus modernisiert. „Das ist notwendig, damit wir wieder auf einem guten Standard sowohl für Schulklassen als auch für junge Erwachsene sind, die ebenfalls zu unseren Gästen gehören“, erklärt der Sozialpädagoge. Durch den Umbau, der auch die Gaststätte, die in einem Zelt weiterhin geöffnet hat, die Zentralküche sowie einen Teil des Exerzitien- und Gästehauses Ludgerirast betrifft, wird bis Anfang September 2024 in der Bildungsstätte mit halber Kapazität gearbeitet. „Trotzdem werden wir wieder zwei jungen Menschen die Möglichkeit geben, einen Freiwilligendienst zu leisten“, erklärt Kortmann.

Informationen zum Freiwilligendienst finden sich auf der Homepage des Klosters Gerleve. Eine Bewerbung ist per E-Mail möglich an

Michaela Kiepe