Jugendchor St. Martinus aus Nottuln probt für Münster

, Kreisdekanat Coesfeld

Würzburg, Paris, Barcelona und Paderborn. Bereits mehrfach hat Heiner Block mit seinen Chören an nationalen und internationalen Treffen des Verbandes „Pueri Cantores“ teilgenommen. In diesem Jahr liegt das Ziel näher, denn vom 15. bis 17. September findet das bundesweite Chorfest des Verbandes in Münster statt. Erwartet werden in der Domstadt mehr als 1500 Sängerinnen und Sänger aus 16 Bistümern.

Der Chor hat sich zum Gruppenbild auf Podesten in der Kirche aufgestellt.

Die Sängerinnen und Sänger des Jugendchores St. Martinus aus Nottuln freuen sich auf das Chorfestival in Münster und proben dafür fleißig mit ihrem Chorleiter Heiner Block (rechts).

© Bistum Münster

Das nahe Ziel trübt die Vorfreude beim Jugendchor St. Martinus allerdings nicht. Die 20 Sängerinnen und Sänger im Alter zwischen zehn und 20 Jahren freuen sich auf das, was sie in Münster erwartet. „Es ist toll, mit so vielen anderen zu singen, die das gleiche Hobby teilen“, sagt Laura Menendez-Burmeier. Die 20-Jährige ist seit 14 Jahren dabei, und Münster ist nicht ihr erstes Festival. „Als wir aus Barcelona zurückgeflogen sind, waren nur Chöre im Flieger. Da haben wir über den Wolken gemeinsam gesungen. Das war ein besonderes Erlebnis“, fügt Josefine Fels hinzu. Die 19-Jährige singt seit elf Jahren im Chor der Nottulner Pfarrei. Noch bis heute pflegen einige Chormitglieder weltweit Kontakte mit Sängerinnen und Sängern, die sie bei den Treffen kennengelernt haben. Gänsehautmomente seien vor allem dann garantiert, wenn sie in den Gottesdiensten mit allen Chören gemeinsam singen würden. „Das ist einfach toll“, erinnert sich Fels gern.

Auch Block, der seit 1990 Kirchenmusiker in Nottuln tätig ist, freut sich auf das nationale Treffen. „Die Nachwirkungen im Chor sind jedes Mal grandios, vor allem, wenn wir das Glück hatten, bei besonderen Terminen mitzusingen“, erklärt er. Und so einen besonderen Termin verkündet er bei der heutigen Probe: „Ich habe erfahren, dass zu unserem Friedensgebet am Samstagmittag in der Clemenskirche auch Bischof Felix kommen wird“, verrät er den Heranwachsenden, die vor Staunen zunächst nicht wissen, was sie sagen sollen. Und damit sie sich gut präsentieren, geht es direkt mit den Proben für das Festival weiter. Es sind vor allem Friedenslieder, die auf dem Programm in Münster stehen. „Wir singen bis zu dreistimmig. Zu unserem Repertoire zählen neue geistliche Lieder ebenso wie Popsongs unterschiedlicher Komponisten. Wir haben aber auch schon Musicals wie ‚Der kleine Tag‘ aufgeführt. Das Ensemble der Freilichtbühne in Coesfeld zeigt es auch in dieser Spielzeit“, berichtet der 60-Jährige. Ein Besuch mit dem Kinderchor zu einer Aufführung lag da natürlich nah. 

Auf ihre wöchentlichen Proben freuen sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen. „Es ist immer eine gute Abwechslung vom Alltag, und ich gehe jedes Mal gut gelaunt nach Hause“, erzählt Fels. Vor allem die Gemeinschaft schätzen sie. Aber auch die gemeinsamen Konzerte mit anderen Chören, die Gottesdienste oder Firmungen, die sie musikalisch mitgestalten, und besonders das Singen in der Weihnachtszeit finden sie gut. „Das ist immer etwas Besonderes“, sind sich die beiden einig. 

Neue Sängerinnen und Sänger sind sowohl bei den Kindern als auch bei den Jugendlichen herzlich willkommen. Der Minichor (1. und 2. Schuljahr) probt mittwochs von 15:15 Uhr bis 16 Uhr und der Maxichor (3. und 4. Schuljahr) von 16 Uhr bis 16.45 Uhr. Der Jugendchor trifft sich donnerstags von 18 bis 19 Uhr. 

Michaela Kiepe

Stichwort: Pueri Cantores

Der Deutsche Chorverband Pueri Cantores besteht seit 1951. Gegründet wurde die weltweite Chorfamilie von Abbé Ferdinand Maillet (1896-1963). Er gab der Gemeinschaft das Leitwort „Morgen werden alle Kinder der Welt den Frieden Gottes singen“ mit auf den Weg. 

Mehr als 470 katholische Chöre mit mehr als 20.000 Sängerinnen und Sängern zählen heute weltweit dazu. Es sind Kinder und Jugendliche, die mit ihrem Chor in der Liturgie, in Konzerten und Friedensgebeten zum Lob Gottes singen, durch ihre Gesänge das Evangelium Jesu Christi verkünden, eine lebendige Gemeinschaft bilden, und sich für die Verständigung und den Frieden einsetzen. 
In der Satzung des Verbands heißt es: Der Chorverband möchte „die kirchlichen Knaben-, Mädchen-, Kinder- und Jugendchöre, -kantoreien und -scholen in Deutschland in ihrer musikalischen, religiösen, liturgischen, kulturellen und erzieherischen Arbeit unterstützen … und Austausch, Begegnungen und Partnerschaften zwischen Chören, ihren Leitern, Sängerinnen und Sängern auf diözesaner, nationaler und internationaler Ebene fördern.“ 

Mehr Infos gibt es auf der Internetseite von Pueri Cantores.