Das nahe Ziel trübt die Vorfreude beim Jugendchor St. Martinus allerdings nicht. Die 20 Sängerinnen und Sänger im Alter zwischen zehn und 20 Jahren freuen sich auf das, was sie in Münster erwartet. „Es ist toll, mit so vielen anderen zu singen, die das gleiche Hobby teilen“, sagt Laura Menendez-Burmeier. Die 20-Jährige ist seit 14 Jahren dabei, und Münster ist nicht ihr erstes Festival. „Als wir aus Barcelona zurückgeflogen sind, waren nur Chöre im Flieger. Da haben wir über den Wolken gemeinsam gesungen. Das war ein besonderes Erlebnis“, fügt Josefine Fels hinzu. Die 19-Jährige singt seit elf Jahren im Chor der Nottulner Pfarrei. Noch bis heute pflegen einige Chormitglieder weltweit Kontakte mit Sängerinnen und Sängern, die sie bei den Treffen kennengelernt haben. Gänsehautmomente seien vor allem dann garantiert, wenn sie in den Gottesdiensten mit allen Chören gemeinsam singen würden. „Das ist einfach toll“, erinnert sich Fels gern.
Auch Block, der seit 1990 Kirchenmusiker in Nottuln tätig ist, freut sich auf das nationale Treffen. „Die Nachwirkungen im Chor sind jedes Mal grandios, vor allem, wenn wir das Glück hatten, bei besonderen Terminen mitzusingen“, erklärt er. Und so einen besonderen Termin verkündet er bei der heutigen Probe: „Ich habe erfahren, dass zu unserem Friedensgebet am Samstagmittag in der Clemenskirche auch Bischof Felix kommen wird“, verrät er den Heranwachsenden, die vor Staunen zunächst nicht wissen, was sie sagen sollen. Und damit sie sich gut präsentieren, geht es direkt mit den Proben für das Festival weiter. Es sind vor allem Friedenslieder, die auf dem Programm in Münster stehen. „Wir singen bis zu dreistimmig. Zu unserem Repertoire zählen neue geistliche Lieder ebenso wie Popsongs unterschiedlicher Komponisten. Wir haben aber auch schon Musicals wie ‚Der kleine Tag‘ aufgeführt. Das Ensemble der Freilichtbühne in Coesfeld zeigt es auch in dieser Spielzeit“, berichtet der 60-Jährige. Ein Besuch mit dem Kinderchor zu einer Aufführung lag da natürlich nah.
Auf ihre wöchentlichen Proben freuen sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen. „Es ist immer eine gute Abwechslung vom Alltag, und ich gehe jedes Mal gut gelaunt nach Hause“, erzählt Fels. Vor allem die Gemeinschaft schätzen sie. Aber auch die gemeinsamen Konzerte mit anderen Chören, die Gottesdienste oder Firmungen, die sie musikalisch mitgestalten, und besonders das Singen in der Weihnachtszeit finden sie gut. „Das ist immer etwas Besonderes“, sind sich die beiden einig.
Neue Sängerinnen und Sänger sind sowohl bei den Kindern als auch bei den Jugendlichen herzlich willkommen. Der Minichor (1. und 2. Schuljahr) probt mittwochs von 15:15 Uhr bis 16 Uhr und der Maxichor (3. und 4. Schuljahr) von 16 Uhr bis 16.45 Uhr. Der Jugendchor trifft sich donnerstags von 18 bis 19 Uhr.
Michaela Kiepe