Jugendkatechese effata!
Wahrlich kein leichtes Thema stand im Mittelpunkt der Jugendkatechese mit dem Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, am Sonntagabend (13. Oktober 2013) in der münsterschen Jugendkirche effata(!).
In der Reihe der Katechesen über das Glaubensbekenntnis lautete der Titel "Dieser Weg wird kein leichter sein – ich glaube an Jesus Christus, der gelitten und begraben wurde". Dazu zeigte der Bischof den Jugendlichen aus dem Bistum und darüber hinaus eine Perspektive auf, die Leiden erträglicher mache: Jesus selbst habe sich mit seinem Leben, vor allem aber in seinem Sterben, mit dem Leiden jedes Einzelnen verbunden.
"Dieser Weg wird kein leichter sein" ertönte es gleich zu Beginn: Der bekannte Song von Xavier Naidoo diente als erster Impuls für ein Thema, das Bischof Genn als große Herausforderung bezeichnete. In einer Traumreise vergewisserten die Jugendlichen sich dann ihrer Lebenssituation und erinnerten sich an Zeiten der Niedergeschlagenheit.
"Habt ihr in solchen Augenblicken schon mal gespürt, dass Jesus neben euch geht?" fragte Genn dazu. Die tiefste Sehnsucht gerade junger Menschen sei es, "leidfrei" zu sein. In einer Gesellschaft, die über sämtliche Güter verfüge, seien viele davon jedoch weit entfernt. Neid, Konkurrenzdenken, ein ins Übermaß gesteigertes Leistungsdenken, aber auch Liebesverlust bedeuteten tiefe Risse im Leben.
Die Frage, warum es Leid gebe, wie Gott und Leid zusammengebracht werden könnten, beschäftige ihn noch immer intensiv, bekannte der Bischof. Er lud ein, den Blick auf Jesus zu richten. Ganz konkret habe dessen primäre Zuwendung Leidtragende gegolten. Gelähmte, Taubstumme und Blinde hätten in der Begegnung mit dem Sohn Gottes Ansehen erfahren, ihnen sei Leben eröffnet worden. Und Jesus sei noch einen Schritt weiter gegangen: Er habe gesagt "Liebet eure Feinde" und diesen eindrucksvollen Worten in seiner Passion Taten folgen lassen, "bis in die Stunde des Todes hinein".
Die schlimmste Einsamkeit habe Jesus am Kreuz erdulden müssen, er habe sich unverstanden gefühlt und ungeliebt. Aber: Dies alles sei nicht sinnlos gewesen. Vielmehr habe er seine Botschaft der Nächstenliebe bis ins Letzte durchgezogen. "Jesus hat sich am Kreuz mit allen Menschen in Liebe zutiefst innerlich verbunden", betonte der Bischof. In seinen geistlichen Worten versäumte er es nicht, ganz persönliche Lebenserfahrungen einzustreuen.
Daraus ergaben sich einige Fragen der Jugendlichen. Fragen nach der Berechtigung von Kriegen im Namen der Religion, von Genns eigenen Erfahrungen mit Leiden und Leidenden oder nach dem Leben als junger Christ in einer auf Leistung getrimmten Gesellschaft standen im Raum. Dabei legte der Bischof ein persönliches Zeugnis ab für die Hoffnung, die ihn trage. Mit Blick auf den Menschen Jesus und sein heilbringendes Leiden brachte es am Ende ein Lied der ‚effata‘-Band auf den Punkt: "Alles ist möglich dem, der liebt".
Diözesanjugendseelsorger Thorsten Schmölzing und Domvikar Michael Rupieper als Organisatoren dankten neben dem Bischof den Verantwortlichen der Ortsgruppen, die teils weit angereist waren. Die nächste Jugendkatechese findet am Sonntag (17. November 2013) in der Jugendkirche statt. Das Thema "Knocking on heaven’s door – Ich glaube an Jesus Christus, der auferstanden ist von den Toten" wird den Turnus zum Glaubensbekenntnis dann abrunden.
Text: Bischöfliche Pressestelle
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