Kalle und CC finden neue Heimat im Pfarrhaus

Die katholische Kirchengemeinde St. Mariä Himmelfahrt in Kleve stellt sich für die Zukunft neu auf. Propst Johannes Mecking erklärt, dass Ziel sei "eine auf Dauer für die Pfarrei finanzierbare Immobiliensituation".

Derzeit verfügt die Gemeinde über 4200 Quadratmeter sogenannte "ausgebaute Bruttogrundstücksfläche" – also Flächen, auf denen Gebäude stehen, die von der Gemeinde genutzt werden.

Nicht eingerechnet in diese Fläche sind die Kirchen. Das sei mehr, als die Pfarrei auf Dauer tragen kann, betont Mecking, Grundstücke sollen verkauft werden. "Nur 1400 Quadratmeter stehen uns nach dem Schlüssel des Bistums zu. Daher stehen die Gebäude auf dem Prüfstand. Ein erster Schritt war die Aufgabe des Pfarrheims Don Bosco in der Unterstadt. Es folgten die Zusammenlegung der Kindergärten Christus König und des Heil- und Sprachkindergartens in der neuen Kita Christus König an der Merowingerstraße im Jahr 2014", resümiert der Propst.

In seiner jüngsten Sitzung habe der Kirchenvorstand beschlossen, die beiden Jugendzentren "Kalle" an der Nassauer Mauer und das Canisius-Center, besser bekannt als "CC" an der Brabanter Straße, zusammenzuführen. Sie werden eine gemeinsame Zukunft im Pfarrheim "Ons Lind" haben. Dort sind derzeit noch, nach dem Brand im Februar, einige Gruppen des Christus-König-Kindergartens untergebracht. Bald können sie jedoch wieder in ihr eigenes Gebäude an der Merowinger Straße umziehen. Die folgende Zusammenlegung der Jugendzentren in das 1988 gebaute Pfarrheim "Ons Lind" sieht Mecking als ein Signal: "Im lokalen Pastoralplan unserer Pfarrei wird das Thema ,Kinder und Jugend‘ einen zentralen Platz haben. Das zeigt sich auch in der Neustrukturierung." Die Mitarbeiter seien schon informiert worden. "In den Jugendzentren ist man dankbar. Schon seit Jahren sollte etwas passieren, nun tut sich endlich etwas", sagt Mecking. Voraussichtlich Anfang September ist es soweit, bis dahin werden noch kleinere Renovierungsmaßnahmen und die notwendigen Vorbereitungen durchgeführt.

Ellen Rütter, Mitglied des Pfarreirats, betont ebenso wie Mecking: "Die Räumlichkeiten im Pfarrheim können auch weiterhin von anderen Gruppen genutzt werden. Es sind sicherlich Absprachen nötig. Es bleibt unser Pfarrheim, dem künftig auch das Jugendhaus angeschlossen wird." Elisabethkonferenz, Frauengemeinschaft und Kirchenchor Christus König beispielsweise können "Ons Lind" auch weiterhin nutzen. Es werde, sagt Mecking, für viele Leute sicherlich eine Umstellung werden, die Belegungspläne jedoch würden zeigen, dass die Nutzung der bisherigen Räume sehr reduziert sei. Nicht mehr ohne weiteres möglich sei es künftig wohl, anderen Gruppen, die nicht der Kirchengemeinde angehören, Räume zur Verfügung zu stellen. "Unsere erste Verpflichtung gehört den gemeindeeigenen Gruppen", sagt er. "Aber wo es möglich ist, sind wir gerne bereit, anderen Gruppen Räume anzubieten."

Eine weitere Neuerung betrifft die Büchereien im Pfarrheim und im Pfarrzentrum Stiftskirche. Eigentlich war die Auflösung beider vorgesehen, für die Bücherei Christus König gibt es aber eine neue Perspektive. Sie wird eine neue Heimat in den Räumen der Schule "An den Linden" bekommen. Eine Kooperationsvereinbarung zwischen Schule und Kirchengemeinde befinde sich bereits in der Genehmigungsphase, erklärt der Propst. "Auf Dauer kann sich die Pfarrei zwei Büchereien nicht leisten. Es sind insbesondere Schulen und Kindergärten, die die Möglichkeit zur Ausleihe regelmäßig nutzen, in den neuen Räumen werden sie als ,Lesehilfe‘ mit der Schule kooperieren und so die Kinder unterstützen." Die Bücherei werde weiterhin in Trägerschaft der Kirche bleiben, "das ist eine Veränderung, aber kein Ende", sagt Mecking. Aktuell keine Perspektive gebe es hingegen für die Bücherei an der Stiftskirche, so dass diese spätestens Ende des Jahres geschlossen werden soll.

Bei allen nun anstehenden Veränderungen gehe es darum, "rechtzeitig zu handeln, damit wir agieren können und nicht reagieren müssen. Realistisch ist: Wir haben den Bedarf nicht mehr, wir brauchen keine großen Säle mehr. Der deutliche Rückgang bei der Nutzung der Räume ist eine Folge der demografischen Entwicklung und wird sich voraussichtlich nicht bald ändern." Es handele sich zwar um einschneidende Schritte, aber, so Mecking: "Ich sehe mich als Wegbereiter für die Zukunft. Und wir wollen eine Zukunft haben." Natürlich seien noch nicht alle Fragen gelöst. "Wichtig ist, dass am Ende ein Gesamtkonzept erkennbar wird, das wegweisend ist."

Er hofft gemeinsam mit dem Kirchenvorstand auf Verständnis und konstruktive Kritik, die die Zukunft der Gemeinde im Blick habe. "Gerne können sich Gemeindemitglieder an mich als Vorsitzenden des Kirchenvorstandes und an die anderen Mitglieder wenden", wird Mecking.

Bildunterschrift: Ellen Rütter und Propst Johannes Mecking freuen sich auf viele neue Besucher im Pfarrheim "Ons Lind" in Kleve.

Text: Bischöfliche Pressestelle/30.06.16
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Foto: Christian Breuer/Bischöfliche Pressestelle