Kapuziner in Werne übernehmen Klosterfürbitte im April

, Bistum Münster, Kreisdekanat Coesfeld

Das älteste noch bestehende Kloster der Deutschen Kapuzinerprovinz befindet sich in Werne. Seit über 350 Jahren leben und wirken hier die Kapuzinerbrüder im Geist des Hl. Franz von Assisi. Die Kapuziner stehen als Seelsorger an ihrer Klosterkirche und auf Anfrage auch zur Aushilfe für Gottesdienste zur Verfügung. Sie bieten einen regelmäßigen Beichtdienst an und sind bereit, Glaubens- und Lebensfragen in einem persönlichen Gespräch zu klären. Sie feiern Gottesdienste in Seniorenheimen, ein Mitbruder ist als ständiger Diakon in der Pfarrseelsorge eingesetzt. In manchen Monaten übernehmen die Kapuziner in Werne auch die Klosterfürbitte im Digitalen Fürbittbuch des Bistums Münster und nehmen die dort eingehenden Fürbitten in ihre Gebete auf.

Die Kapuzinerbrüder in Werne nehmen im April die Gedanken aus den Digitalen Fürbittbuch des Bistums Münster mit in ihr Gebet auf.

© Gregor Zumholz

Im Jahr 1659 hatten sich die ersten Kapuzinerbrüder in Werne niedergelassen und lebten zunächst in einem Wohnhaus. Da innerhalb der Stadtmauern kein Platz für ein Kloster war, schenkte die Stadt ihnen ein Gelände direkt an der Stadtmauer. Nach zweijähriger Bauzeit zogen im Jahr 1673 elf Ordensbrüder in das neue Kloster ein. In den folgenden Jahren wurde auch die Klosterkirche errichtet.

Heute ist das Kloster auch das Seniorenkloster der Provinz. Aktuell leben dort neun Kapuziner – alle im vorgerückten Alter und mit gesundheitlichen Einschränkungen, zwei Brüder verbringen im Pflegeheim St. Katharina ihren Lebensabend und sind dem Konvent zugeordnet.

Die Menschen in Werne haben eine enge, über die Jahrhunderte gewachsene Beziehung zum Kloster. Sie werden von den Kapuzinerbrüdern begleitet und unterstützen diese im Gegenzug durch ideelle, finanzielle und ehrenamtliche Mitarbeit. So etwa der Freundeskreis des Klosters und die Kolpingsfamilie, deren Mitglieder Pforten- und Hausmeisterdienste im Kloster übernehmen. Eine Gärtnergruppe pflegt und bewirtschaftet den barocken, öffentlich zugänglichen Klostergarten. Dort finden in jedem Jahr verschiedene Feste wie das "Plätzerfest" am 29. Juni, dem Gedenktag der Klosterpatrone Petrus und Paulus, und das Oktoberfest im Herbst statt.

Großer Beliebtheit erfreut sich auch die Werne-Werl-Fußwallfahrt, die im Jahr 1627 auf Initiative der Kapuziner, damals auch Wallfahrtsseelsorger in Werl, ins Leben gerufen wurde. Das ganze Jahr über sind zudem Pilgerinnen und Pilger, beispielsweise auf dem Jakobsweg von Osnabrück über Münster nach Werne und weiter in Richtung Santiago de Compostela in Spanien, als Übernachtungsgäste in der Pilgerherberge des Klosters willkommen.

P. Norbert Schlenker OFMCap