Katholische Bildungshäuser als Orte des Dialogs weiterentwickeln

, Bistum Münster, Kreisdekanat Kleve, Stadtdekanat Münster, Kreisdekanat Warendorf

Die drei katholischen Bildungshäuser im Bistum Münster sollen weiter und verstärkt als Orte wahrgenommen werden, an denen Kirche in Dialog und in Beziehung zu sehr unterschiedlichen Menschen tritt. Zugleich sollen sie sich stärker als Tagungshäuser für Gäste etablieren, die dort eigene Veranstaltungen durchführen oder auch nur die Angebote von Übernachtung und Verpflegung in Anspruch nehmen möchten. Das sind zwei Ergebnisse des dreijährigen Projektes Bildungshäuser 4.0, das im Bistum Münster Ende September zum Abschluss gekommen ist. Die drei Bildungshäuser sind die Akademie Franz Hitze Haus in Münster, die Katholische Landvolkhochschule Schorlemer Alst in Freckenhorst und das katholische Bildungszentrum Wasserburg Rindern in Kleve.

Im Projekt wurde eine Rahmenzielsetzung für die Häuser verabschiedet. Dabei wurde der Bildungsauftrag ebenso in den Blick genommen wie Haushalts- und Finanzfragen, die Wirtschaftlichkeit und das Controlling. Zudem wurden auch Personalmanagement-Fragen geklärt. In der Rahmenzielsetzung wird betont, dass die drei Häuser sich „als Orte des offenen Dialogs“ verstehen, an denen es „Raum und Zeit für Orientierungs- und Entwicklungsprozesse“ gibt. Auf Grundlage des christlichen Menschen- und Gesellschaftsbildes sowie der katholischen Soziallehre sollen Menschen in den Häusern „die Möglichkeit zu Reflexion, Orientierung und Ermutigung“ finden. Durch die drei Bildungshäuser will die katholische Kirche im Bistum Münster ihre Themen und Werte in den öffentlichen Diskurs einbringen. Dabei sollen aktuelle gesellschaftlich relevante Themenschwerpunkte in sehr vielfältigen Feldern aufgegriffen werden. Zu den hierzu angebotenen Veranstaltungen sind Menschen aller Konfessionen und Religionen willkommen: „Die Bildungsangebote richten sich an alle Menschen“, wird in der Rahmenzielsetzung betont.

Bildungshäuser sollen neue Zielgruppen ansprechen

Als weiteres Ziel wird hier formuliert, „den Übernachtungs- und Tagungsbetrieb des Bildungshauses auf ein auf wirtschaftliche Selbständigkeit hin ausgerichtetes Finanzmanagement zu stellen.“ Hierzu wird es als erforderlich angesehen, auch neue Zielgruppen anzusprechen. „Die Gewinnung von neuen Zielgruppen soll zu einer stabilen Auslastung der Räumlichkeiten und Bettenbelegung führen, was wiederum zu einer auskömmlichen Wirtschaftlichkeit der Bildungshäuser beiträgt“, heißt es. Dabei soll es auch künftig mindestens 51 Prozent eigene Tagungen und maximal 49 Prozent Gasttagungen in den Häusern geben. Ziel ist auch eine strategische Weiterentwicklung der Bildungshäuser. Hier werden unter anderem eine verstärkte Netzwerkarbeit und Öffentlichkeitsarbeit genannt, aber auch ein Bildungs- und Belegungscontrolling sowie die kontinuierliche Weiterentwicklung der Bildungsangebote, des Personalmanagements und der Häuser als Lern- und Begegnungsorte.

Die Akademie Franz Hitze Haus, die Landvolkhochschule Freckenhorst und die Wasserburg Rindern verfügen zusammen über 169 Zimmer. Insgesamt 111 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in den drei Häusern beschäftigt. 2020 fanden hier – trotz Corona-Pandemie – mehr als 1.300 Veranstaltungen statt.

Stephan Kronenburg

Bildunterschrift: Die Bildungshäuser im Bistum Münster – hier ein Computer-Workshop an der LVHS Freckenhorst – verstehen sich als Orte des offenen Dialogs.
Foto: Achim Pohl/Bistum Münster.