Geplant sind an der Nassauermauer zwei miteinander verbundene Gebäude mit drei beziehungsweise zwei Stockwerken, in denen es sowohl Platz für die Verwaltungen der Einrichtungen gibt als auch Lehr- und Kursräume. Während im oberen Stockwerk ein Kreativ- und ein Gymnastikraum geplant sind, werden die Verwaltungsräume im ersten Obergeschoss angelegt. Im Erdgeschoss entstehen mehrere zusammenschaltbare Räume sowie ein Bistrobereich für Nutzer und Besucher, spezielle Eltern-Kind-Räume und eine behindertenfreundliche Lehrküche mit Essensraum.
„Die offene Raumstruktur im Erdgeschoss fördert Kommunikation und Geselligkeit und ermöglicht die Einbeziehung des Außenbereichs. Gleichzeitig gibt es Bereiche, die eine private, abgeschirmte Atmosphäre bieten“, erklärt Architekt Jens Matzken. Das Bistum ist Bauherr, die genannten Einrichtungen werden die Räume als Mieter nutzen. Das Gelände selbst gehört der Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt, die das Grundstück dem Bistum im Rahmen eines Erbbauvertrages zur Verfügung stellt. Großer Wert wird bei dem Neubau auf hohe Dämmstandards und die Nutzung regenerativer Energiequellen gelegt. Zum Beispiel durch den Einsatz von Wärmepumpentechnik und den Bau einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach erreicht das Gebäude den Energie-Standard nach KFW 55. Die Flachdächer werden außerdem begrünt. Zur Entlastung des öffentlichen Kanalsystems wird ein Teil des Regenwassers auf dem Grundstück versickert.
„Die Familienbildungsstätte und das Kreisbildungswerk bleiben auch unter einem Dach unabhängig, insbesondere in der Programmgestaltung“, wie Kreisdekanatsgeschäftsführer Patrick de Vries berichtet. Dennoch sollen Synergien gerade in der Verwaltung genutzt werden. Das betont auch Anette Brachthäuser, Leiterin der Abteilung Bauwesen im Bischöflichen Generalvikariat (BGV): „Trotz der Eigenständigkeit der Einrichtungen gibt es innerhalb des Gebäudes Zonen, die Begegnung und Kommunikation erlauben. Im Zentrum des Gebäudes gibt es eine offene Treppe an einem sogenannten Luftraum, die die drei Ebenen der unterschiedlichen Nutzergruppen miteinander verbindet.“
Kirsten Lommen, Geschäftsführerin des Trägervereins und Leiterin des KBF und KBW, erwartet eine Signalwirkung: „Viele Menschen nehmen unsere Angebote wahr, der moderne Neubau ist für sie ein positives Signal. So wird in unmittelbarer Nachbarschaft zur Stiftskirche und zum Pfarrzentrum die hohe Bedeutung und Zugehörigkeit der Erwachsenen- und Familienbildung als wichtiger Bestandteil einer lebendigen Kirche verdeutlicht.“ Ein Punkt, den auch Propst Johannes Mecking betont: „Durch den Neubau sind viele katholische Einrichtungen nah beieinander, auch das Kolpinghaus und Ehe-, Familie- und Lebensberatung sind von hier aus fußläufig erreichbar.“ FBS-Leiterin Annette Derksen erklärt, das Forum für Bildung und Begegnung biete „eine hohe Bereicherung für die Stadt Kleve“ und werde „ein zentraler Treffpunkt unterschiedlicher Zielgruppen und vielfältiger Bildungsangebote.“
Christian Breuer