Kinoverkündigung: Alles gut – ein Dokumentarfilm über Integration

Djaner ist acht Jahre alt und ein Roma-Junge aus Mazedonien. Ghofran ist 11, sie kommt aus Syrien. Beiden ist gemeinsam, dass sie mit ihren Familien aus ihrer Heimat geflohen sind und im Sommer 2015 nach Deutschland kamen.

Es war jener Sommer, an dem das "Wir schaffen das!" von Angela Merkel eine Welle der Willkommenskultur auslöste. Aber auch die Zeit, in der längst Flüchtlingsheime brannten und sich deutliche Widerstände in der Bevölkerung formierten.

Die junge Filmemacherin Pia Lenz stellte sich damals der unausweichlichen Frage, wie es für Flüchtlingsfamilien weiter geht, wenn sie einmal angekommen sind. Ihr Dokumentarfilm "Alles gut" ist gerade in den Kinos angelaufen.

Ein Jahr lang hat Pia Lenz die zwei Flüchtlingskinder bei ihrer Suche nach einem Platz in einer fremden Welt begleitet.

Djaner, der in die 2. Klasse eingeschult wird, erfährt zum ersten Mal, dass er angenommen ist. In Mazedonien bedeutete Schule Angst vor Schlägen. Aber dass er jeden Tag wieder abgeschoben werden könnte, bereitet ihm Sorgen und macht ihn bisweilen aggressiv. Seine Klasse und auch seine Lehrerin kommen immer wieder an ihre Grenzen.

Die 11-jährige Ghofran ist anders. Sie hofft anfangs noch, Deutschland bald wieder verlassen zu können. Das zurückhaltende Mädchen hört arabischen Hip-Hop und lebt in Gedanken weiter in Syrien. In der Schule muss sie mit einer völlig neuen Situation zurechtkommen: Ihre Klassenkameradinnen dürfen Fahrradfahren und sich schminken, was die junge Muslima zunächst ablehnt. Integration wird für sie zum andauernden Ringen um ihre Identität.

Der Film, der daraus entstanden ist zeigt auf, dass Integration kein Kinderspiel ist und schon gar nicht konfliktfrei verläuft. Mich hat er bewegt, gerade weil er dieses Dilemma so realistisch aufzeigt Ein einfaches "Willkommen" genügt da nicht. Es sind alle Beteiligten gefordert.

Schnell wird also klar: In Sachen Integration ist noch lange nicht "Alles gut". Der Film stellt sich diesen Herausforderungen ebenso wie er die Zuversicht nährt, dass Integration letztlich gelingen kann.
Das macht "Alles gut" absolut sehenswert!

Der Film wurde am 25. März bei "Kirche in WDR2+4" besprochen.


Bildunterschrift: "Alles gut", der neue Dokumentarfilm von Pia Lenz, stellt sich eindrucksvoll der Frage, wie Integration gelingen kann.

Text: Bischöfliche Pressestelle / 29.03.17
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de