Kunst vermittelt christliche Botschaft
Zum 77. Mal findet die Ausstellung, die in Krippenkreisen national und international bekannt ist, statt. Rund 100 Künstlerinnen und Künstler haben ihre zeitgenössischen Krippen einge-reicht. „Geographisch gibt es einen westfälischen Schwerpunkt, aber es sind auch Künstler aus Würzburg, Berlin, Oberammergau und Karlsruhe dabei“, erklärt Museumsleiterin Dr. Anja Schöne. Auch die Altersspanne ist breit: von dem vierjährigen Jungen, der zusammen mit sei-ner Großmutter eine Krippe gebastelt hat, bis zu Rentnerin Irmgard Nölkenbockhoff aus Telg-te, 90 Jahre alt, die schon seit mehr als 15 Jahren Krippen für die Ausstellung anfertigt. „Jeder kann teilnehmen, kein Exemplar wird abgelehnt“, hebt Schöne das Konzept der Ausstellung hervor.
Mit „Friede auf Erden“ ist das diesjährige Motto Teil der biblischen Weihnachtsbotschaft, die den Hirten bei der Geburt Jesu verkündet wird. Die Museumsleiterin weiß, dass die Über-schrift Raum für unterschiedliche Darstellung bietet: „Wir haben alles dabei, von traditionellen Krippen bis zu politischen Statements.“ Neben professionellen Holzbildhauern hätten sich Laienkünstler verschiedener Materialien wie Holz, Ton, Papier, Wolle oder Modelliermasse bedient. Die größte Krippendarstellung, aufgebaut im Foyer des Museums, sei eine „Baustel-lenkrippe“, bei der Künstler Rudi Bannwarth aus Ettlingen versucht, die Weihnachtsbotschaft in den heutigen Alltag zu übertragen. Viel kleiner, aber ebenso ausdrucksstark sei eine Tablet-tenverpackung, die mit einzelnen Krippenfiguren gefüllt ist. Das Medikament sei „ewig halt-bar und nicht apothekenpflichtig“, heißt es auf der Verpackung.
In vielen Arbeiten spielten aktuelle Themen eine Rolle, oft werde Frieden mit der Situation von Geflüchteten verbunden. Für Schöne steht ein verbindender Gedanke im Mittelpunkt: „Wir sind ein christliches Museum und es ist schön zu sehen, dass Kunst zu politischen The-men eine christliche Botschaft vermitteln kann“, sagt sie. Mit dem Motto greife die Krippenausstellung außerdem das Leitwort „Suche Frieden“ des Katholikentages auf, der im kom-menden Jahr vom 9. bis 13. Mai in Münster stattfindet.
Ergänzt wird die Krippenausstellung in diesem Jahr durch rund 20 Krippen aus Süd- und Mit-telamerika, Afrika, Kirgisien und Polen. Sie stammen aus der Sammlung von Barbara Kruhöf-fer, die 40 Jahre lang Krippen aus aller Welt gesammelt hat.
Die Ausstellung kann von Sonntag, 19. November, bis Sonntag, 28. Januar, täglich – außer montags – von 11 Uhr bis 18 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt kostet fünf Euro, bis 21 Jah-re ist der Eintritt frei. Führungen werden auf Anfrage gegeben. Der Katalog zur Ausstellung umfasst 120 Seiten. Er ist für zehn Euro erhältlich. Weitere Informationen zur Ausstellung und zu begleitenden Veranstaltungen gibt es im Internet unter www.museum-telgte.de.